Politik/Ausland

AfD-Politiker nennt Holocaust-Gedenken eine "Schande"

Der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke hat mit massiver Kritik am Holocaust-Gedenken der Deutschen Empörung ausgelöst. Offensichtlich mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin sagte Höcke auf einer Veranstaltung der Jungen Alternative am Dienstagabend in Dresden: "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat." Zudem verglich der AfD-Mann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem ehemaligen DDR-Staatschef Erich Honecker. SPD und Grüne kritisierten Höcke scharf.

Der AfD-Politiker sagte in Dresden, bis jetzt sei der deutsche Gemütszustand der "eines brutal besiegten Volkes. Anstatt die nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten, weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben,...vielleicht mehr als jedes andere Volk auf dieser Welt..., und anstatt unsere Schüler in den Schulen mit dieser Geschichte in Berührung zu bringen, wird die Geschichte, die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht", sagte Höcke.

Stegner spricht von "Hetz-Rede"

SPD-Vize Ralf Stegner sprach auf dem Kurznachrichtendienst Twitter von einer "Hetz-Rede" und forderte: "Null Einfluss für das Neonazipack!" Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter nannte die Rede des AfD-Politikers "unsäglich. Die AfD muss sich unmissverständlich davon distanzieren und sich bei unseren jüdischen Freundinnen und Freunden entschuldigen."

https://twitter.com/Ralf_Stegner/status/821624245591609344
Ralf Stegner (@Ralf_Stegner

Höcke sprach mit Blick auf die "führenden Altparteien-Politiker" von "erbärmlichen Aparatschiks". Die Regierung Merkel sei "zu einem Regime mutiert". Weder "Habitus noch ihre floskelhafte Phraseologie unterscheidet Angela Merkel von Erich Honecker", sagte Höcke unter "Merkel muss weg"-Rufen der Zuhörer.