Politik/Ausland

Protest gegen Trump-Politik: Migranten in den USA streiken

Wie sieht ein Tag in den USA ohne Einwanderer aus? Um diesen Effekt zu verdeutlichen, findet in den Vereinigten Staaten am Donnerstag der "Day without Immigrants" statt, an dem sich auch eine Reihe von Spitzenrestaurants in Washington beteiligt. Es gehe darum, die "Entmenschlichung und offenkundige Unterdrückung" von Eingewanderten zurückzuweisen, heißt es auf einer der Facebook-Seiten der Kampagne.

Der Protest richtet sich gegen die Einwanderungspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Alle Inhalte anzeigen
Der Aufruf an Einwanderer, am Donnerstag weder zur Arbeit noch zum Einkaufen zu gehen, um die Bedeutung von Einwanderern für die US-Wirtschaft zu verdeutlichen, hatte zunächst als lose Kampagne begonnen. Als aber auch Spitzenlokale in Washington, New York und Philadelphia ihre Teilnahme an der Protestaktion erklärten, erfuhr sie einen enormen Zuspruch, wie u.a. dasWall Street Journalberichtet. DieNew York Timesberichtet unter Berufung auf Aktivisten, es sei unklar, wer die Kampagne ins Leben gerufen habe.
Alle Inhalte anzeigen
Im Ausland geborene Menschen - sowohl mit als auch ohne gültige Papiere - sollen demnach landesweit weder zur Arbeit gehen noch einkaufen. Dutzende Restaurants etwa in der Hauptstadt Washington bleiben laut Medienberichten geschlossen - aus Solidarität oder auch, weil sie stark von ihren ausländischen Mitarbeitern abhängen.

Der aus Spanien stammende bekannte Koch José Andrés etwa will fünf seiner Restaurants in mehreren Städten geschlossen lassen. Er liegt mit dem US-Präsidenten im Rechtsstreit, weil er sich von Plänen zurückgezogen hatte, in Trumps Hotel in Washington ein Restaurant zu eröffnen. Als Grund gab er Trumps kritische Äußerungen über Einwanderer im Wahlkampf an.

Alle Inhalte anzeigen

Der US-Präsident will unter anderem eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen, um illegale Übertritte einzudämmen. Ende Jänner verbot er zudem per Dekret die Einreise für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern und setzte das Flüchtlingsprogramm des Landes aus. Der Einreisestopp ist derzeit aber durch die Justiz blockiert.

Alle Inhalte anzeigen
BeiRazzien gegen illegal Eingewandertein den USA waren in der vergangenen Woche zudem mehr als 680 Menschen festgenommen worden. Dem Heimatschutzministerium zufolge handelte es sich bei 75 Prozent der Festgenommenen um verurteilte Straftäter. Ähnliche Einsätze hatte es auch unter Trumps Vorgänger Barack Obama gegeben.