Politik/Ausland

Bulgarien verlegt 300 Soldaten an seine Grenzen

Bulgarien verstärkt den Schutz seiner Grenzen zur Türkei und zu Griechenland mit Soldaten. Damit soll effektiver verhindert werden, dass Flüchtlinge die bulgarischen Südgrenzen illegal passieren. Am Donnerstag begann die Verlegung von 300 Soldaten an die türkische und an die griechische Grenze, teilte das Verteidigungsministerium in Sofia mit.

Grund seien Spannungen in einigen Flüchtlingslagern in Nordgriechenland, sagte Verteidigungsminister Nikolaj Nentschew in Sofia. Nach der Schließung der sogenannten Balkanroute für Flüchtlinge befürchtet Bulgarien, dass eine alternative "Ostbalkanroute" durch sein Staatsgebiet verlaufen könnte.

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270 Kilometer lange EU-Außengrenze zur Türkei

Die 270 Kilometer lange bulgarische Grenze zur Türkei - eine EU-Außengrenze - wird zurzeit durch Zäune mit einer Gesamtlänge von etwa 90 Kilometern geschützt. Diese Zäune sollen zur Jahresmitte auf insgesamt 160 Kilometer ausgebaut werden.

Nach einer Übung der Armee und Polizei waren im März 400 bulgarische Soldaten entlang der griechischen Grenze stationiert worden, weitere 500 Mann könnten schnell dorthin verlegt werden. Bulgarien erwägt auch einen Grenzzaun zu Griechenland, sollte es zu einem massiven Andrang von Flüchtlingen kommen.