Politik/Ausland

Biden soll Frau gegen ihren Willen auf den Hinterkopf geküsst haben

Der frühere US-Vizepräsident Joe Biden (2009-17) hat sich gegen Vorwürfe verteidigt, er habe sich einer Frau gegenüber anzüglich verhalten. Über seinen Sprecher ließ Biden am Sonntag mitteilen, sein Verhalten sei aus seiner Sicht nie unangemessen gewesen. Eine Politikerin hatte ihm vorgeworfen, sie bei einem Wahlkampfauftritt auf den Hinterkopf geküsst zu haben.

In seiner politischen Laufbahn habe er unzählige "Handschläge, Umarmungen und andere Zeichen von Zuneigung" verteilt, heißt es in Bidens Erklärung. Dabei habe er niemals geglaubt, dass er sich unangebracht verhalte. Biden fügte allerdings hinzu, seine Erinnerung decke sich vielleicht nicht mit der der Betroffenen. "Wir haben eine wichtige Zeit erreicht, in der Frauen das Gefühl haben, dass sie von ihren Erfahrungen berichten können und sollten und Männer zuhören sollten. Und das werde ich tun."

"Dicker, langsamer Kuss"

Die 39-jährige Lucy Flores wirft Biden vor, er habe ihr bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt in Nevada im Jahr 2014 einen "dicken, langsamen Kuss" auf den Hinterkopf gegeben. Flores sagte, sie habe sich in der Situation geschämt. Biden hatte bereits früher in einem anderen Zusammenhang eingeräumt, seine Neigung zum Körperkontakt könne in Zeiten der #MeToo-Bewegung zum Problem werden.

Zu Bidens Erklärung sagte Flores im Fernsehsender CNN, sie sei froh, dass er sich ihre Sichtweise anhören wolle. Sein Verhalten mache ihn aber ungeeignet, im kommenden Jahr als demokratischer Herausforderer von US-Präsident Donald Trump anzutreten. Der 76-jährige Biden hat bisher noch nicht erklärt, sich um die Kandidatur der Demokraten bewerben zu wollen.