Politik/Ausland

Antisemitismus-Übergriffe in Frankreich drastisch gestiegen

Die Zahl der antisemitischen Übergriffe in Frankreich hat sich nach Regierungsangaben im vergangenen Jahr um 74 Prozent erhöht. Es seien 541 Fälle registriert worden, teilte das Innenministerium am Montag mit. 2017 waren in Frankreich nach offiziellen Angaben 311 antisemitische Übergriffe gemeldet worden. Das waren sieben Prozent weniger als 2016.

"Der Antisemitismus breitet sich aus wie ein Gift", sagte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner im Pariser Vorort Sainte-Genevieve-des-Bois. Dort war der Jude Ilan Halimi 2006 verschleppt und drei Wochen lang gefoltert worden. Der 23-Jährige starb, während er in ein Krankenhaus gebracht wurde. Ein Denkmal für den jungen Mann wurde kurz vor seinem 13. Todestag am Mittwoch geschändet. Ein Baum, der zu Ehren Halimis gepflanzt worden war, wurde durchgesägt.

Auch in Paris hatten am Wochenende mehrere antisemitische Vorfälle für Empörung gesorgt. Unter anderem wurden Briefkästen mit dem Porträt der Politikerin Simone Veil, einer Auschwitz-Überlebenden, mit Hakenkreuzen beschmiert.