Politik/Ausland

Amnesty erhebt Massaker-Vorwürfe gegen Militär

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat nach eigenen Angaben ein Massaker von nigerianischen Streitkräften aufgedeckt. Nach dem am Freitag veröffentlichten Bericht sollen Soldaten im vergangenen Dezember rund 350 Angehörige einer schiitischen Gemeinschaft getötet haben.

Nach Monaten des Schweigens hatte die nigerianische Regierung nach Angaben der Menschenrechtsorganisation im April zugegeben, dass 347 Leichen in einem Massengrab versteckt wurden. Die Männer, Frauen und Kinder waren in Zaria, rund 270 Kilometer nördlich der Hauptstadt Abuja, getötet worden. Es soll sich dem Bericht zufolge um Anhänger der Islamischen Bewegung in Nigeria (IMN) gehandelt haben.

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Armee: Bericht sei "voreilig" und "voreingenommen"

Die Ereignisse zwischen dem 12. und 14. Dezember vergangenen Jahres waren von unterschiedlichen Parteien sehr unterschiedlich dargestellt worden. Das Militär warf IMN unter anderem vor, die Streitkräfte angegriffen zu haben. Amnesty sagte, die nigerianischen Streitkräfte hätten seit langem einen schlechten Ruf in Sachen Menschenrechte.

Ein Militärsprecher bezeichnete den Bericht von Amnesty International als "voreilig" und "voreingenommen". Nigeria sei ein souveräner Staat und sollte als solcher respektiert werden, sagte der Sprecher Sani Usmanin der Deutschen Presse-Agentur.