Politik/Ausland

Ägyptens Ex-Staatschef Mubarak gestorben

Ägyptens früherer Langzeitmachthaber Hosni Mubarak ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren, wie das staatliche ägyptische Fernsehen am Dienstag berichtete. Mubarak stand fast 30 Jahre an der Spitze des bevölkerungsreichsten Landes der arabischen Welt.

Seit Mubaraks Sturz 2011 ging die ägyptische Justiz mehrfach gegen die den Ex-Machthaber und seine Angehörigen vor. Im Mai 2015 waren der Ex-Staatschef und seine Söhne wegen Unterschlagung von mehr als zehn Millionen Euro öffentlicher Gelder zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

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Drei Jahrzehnte lang war Mubarak unumschränkter Machthaber des bevölkerungsreichsten Landes der arabischen Welt - bis der sogenannte Arabische Frühling alles veränderte. Er wurde gestürzt und später angeklagt, für den Tod von Hunderten Demonstranten mitverantwortlich gewesen zu sein. Von diesem Vorwurf sprach ihn das oberste ägyptische Gericht jedoch 2017 frei.

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Als Präsident war Mubarak wegen seines moderaten außenpolitischen Kurses und seiner Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt ein verlässlicher Partner für den Westen. Dafür drückten die Verbündeten ein Auge zu, wenn die ägyptische Führung Menschenrechte verletzte oder Wahlen manipulierte.

Mubarak wurde 1928 als Sohn eines Beamten im Nildelta geboren. In einer steilen Militärkarriere arbeitete er sich von den 1950er Jahren an zum Oberbefehlshaber der Luftwaffe empor. 1981 übernahm der General das Präsidentenamt, nachdem radikale Islamisten seinen Vorgänger Anwar el Sadat erschossen hatten.

Innenpolitisch fuhr Mubarak einen Zickzack-Kurs. Gegen islamische Extremisten ging er mit harter Hand vor. Später machte er aber große Zugeständnisse an die weniger radikalen Islamisten, deren Einfluss in der Bevölkerung kontinuierlich zunahm.

Seit seinem Sturz ist das Land nur teilweise zur Ruhe gekommen. Der 2012 gewählte Islamist und Muslimbruder Mohammed Mursi wurde nach Massenprotesten 2013 vom Militär gestürzt. Seit 2014 regiert der autoritäre Armeechef Abdel Fattah al-Sisi das Land, das sich in einer schweren Wirtschaftskrise befindet. Repressionen gegen Oppositionelle und die Medien werden als härter empfunden als unter Mubarak. Die Muslimbrüder sind verboten und werden als Terroristen verfolgt.

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