84-jährige Frau bei Anschlag in Israel getötet
Bei einem Anschlag in der israelischen Stadt Holon ist nach Polizeiangaben am Dienstag eine 84-jährige Frau getötet worden. Wie der Polizeikommissar Kobi Shabtai im israelischen Fernsehen sagte, fahndet die Polizei mit Hochdruck nach einem Verdächtigen. "Wir kennen die Identität des Verdächtigen und durchforsten das Gebiet, um ihn ausfindig zu machen", sagte der Polizist.
Die alte Frau war nach Polizeiangaben am Nachmittag in Holon attackiert worden. Am Abend leitete die Polizei dann eine Fahndung nach einem 28-Jährigen aus der Stadt Qalqiliya im besetzten Westjordanland ein. Laut israelischen Medienberichten handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen palästinensischen Arbeiter, der auf einer Baustelle arbeitet und eine Arbeitserlaubnis für Israel besitzt.
Seit einer Reihe tödlicher Anschläge auf Israelis seit März ist die Lage in der Region besonders angespannt. Die israelische Armee hat seitdem ihre Einsätze im Westjordanland verstärkt. Bei den Razzien, die nach Angaben der Armee die Festnahme von "Terrorverdächtigen" zum Ziel haben, kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Palästinensern. Dutzende Palästinenser wurden dabei bereits getötet.
Am Dienstag hatte eine gegen die radikalislamische Hamas gerichtete Razzia palästinensischer Sicherheitskräfte im Westjordanland Proteste ausgelöst, bei denen ein Mann getötet wurde.
Am Dienstag gab das israelische Militär bekannt, vor drei jüdischen Feiertagen das Westjordanland und den Gazastreifen abzuriegeln. Palästinenser dürfen während des jüdischen Neujahrsfestes Rosh Hashana Ende September sowie an den Feiertagen Jom Kippur und Sukkot im Oktober nicht aus dem Westjordanland oder dem Gazastreifen nach Israel einreisen. Die Einreise ist in diesem Zeitraum "nur in humanitären, medizinischen und Ausnahmefällen erlaubt", wie die Armee erklärte.
Israels Regierungschef Yair Lapid kam am Dienstag am Rande der UN-Generaldebatte in New York mit dem jordanischen König Abdullah II. zusammen. Er sagte nach Angaben seines Büros, die angespannte Lage müsse vor den bevorstehenden Feiertagen "beruhigt" und "der Terrorismus gestoppt" werden.