AUA-Maschine vom Blitz getroffen
Die Schlechtwetterfront hat eine Morgenmaschine nach Innsbruck zum Umkehren gezwungen. Ein mit 57 Passagieren besetztes Flugzeug der Austrian Airlines ist auf dem Weg von Wien nach Innsbruck von einem Blitz getroffen worden. "Das ist in der Luftfahrt an sich nichts außergewöhnliches", sagte AUA-Sprecherin Patricia Strampfer. Das Flugzeug muss nach einem Blitzschlag aber von der Technik überprüft werden. Nachdem es in Innsbruck jedoch keine Techniker für diese Flugzeugtype gibt, flog der Airbus zurück nach Wien.
Betroffen war der Morgenflug um 6:35 Uhr von Wien nach Innsbruck. Die Maschine landete um 8:26 Uhr wieder in Wien, die Passagiere wurden umgebucht - der Flieger überprüft. Die Menschen an Bord waren nicht gefährdet, das Flugzeug war trotz Blitzschlag flugtauglich.
Furchteinflößend aber nicht gefährlich
Es mag furchteinflößend klingen und bedrohlich aussehen, wenn ein
Blitz in ein Flugzeug einschlägt. Doch wirklich gefährlich ist das weder für die Maschine, noch für die Passagiere. "Flugzeuge werden eigentlich häufig vom Blitz getroffen. Ich hab das sogar selbst schon mehrfach miterlebt", so Professor Günther Brauner vom Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe an der TU Wien, einer der renommiertesten Blitzforscher Österreichs. Traumatisierende Erlebnisse seien das jedoch nicht gewesen: "Als Passagier merkt man davon fast gar nichts." Es handle sich schließlich um hochfrequente Vorgänge, die über die Oberfläche der Maschine abgeleitet werden.
Lediglich eine Schwachstelle hätten Flugzeuge - die sogenannte vordere Radarnase. Brauner: "Die ist aus Kunststoff und kann im Fall eines Treffers beschädigt oder zerstört werden. Und dies wiederum kann eine Störung der Elektronik auslösen." Die Folge davon sind aber weder Absturz noch Notlandung. "Nein, das ist nicht schlimm. Flugzeuge haben ja mehrere Sicherheitssysteme. Was kaputt ist, wird dann eben am Boden repariert."
Im Normalfall versuchen Piloten Gewitterzellen zu umfliegen. Sollte dies aber nicht möglich sein, bedeutet das für die Besatzung keineswegs Lebensgefahr. "Der Blitz schlägt bei einem Flügel ein und tritt beim anderen wieder aus", erklärte Brauner. Die ungeheure Energie (Stromstärken von 100.000 bis 200.000 Ampere und Temperaturen von bis zu 20.000 Grad Celsius), die für ein bis zehn Mikrosekunden freigesetzt wird, "hält ein Flugzeug schon aus".