Affe Yuppi biss zum vierten Mal zu
Yuppi kann's nicht lassen. Der Berberaffe hat schon zum vierten Mal ein Kind gebissen. Im privaten Tiergehege Preding wurde zuletzt Montag ein achtjähriger Bub an der Hand schwer verletzt. Er hatte eine Absperrung überklettert und trotz Verbots den Affen füttern wollen. Das Kind wurde in die Kinderchirurgie Graz eingeliefert. Zwei Mütter waren mit acht Kindern im Gehege, man konnte nicht jedes im Blickwinkel haben.
Tierparkbetreiberin Margrid Brauchart hat es bisher nicht übers Herz gebracht, Yuppi einschläfern zu lassen. "Nur weil die Eltern so unvernünftig sind, entweder ihre Kinder über die Absperrung heben oder sie unbeaufsichtigt lassen, möchte ich mich von Yuppi nicht trennen. Ich hänge sehr an dem Tier. Es sind Warnschilder angebracht, die aber oft ignoriert werden."
Der Vorsitzende des Komitées "Große Schützen Kleine", Kinderchirurg Michael Höllwarth, hatte schon nach dem dritten Affenbiss gefordert, diese Situation zu entschärfen. Das Problem sei vermeidbar, "egal, ob die Eltern, Affen oder Kinder schuld sind". Am Mittwoch rückt der Bezirkshauptmann von Deutschlandsberg zu einem Lokalaugenschein aus. Helmut Theobald Müller sieht Handlungsbedarf. Ein Teil des Geheges sei bereits unter Plexiglas gestellt, der andere Teil müsse wahrscheinlich mit einem engen Maschendrahtzaun versehen werden.
Grenzen ziehen
"Wenn sich die Eltern an die Regeln halten würden, wäre alles halb so wild", sagt der Bezirkschef - und will mit scharfen Auflagen die Existenz der Zoobetreiberin nicht leichtfertig zerstören. "Vielleicht zahlt die Arche Noah etwas dazu, oder der Rotaryclub oder der Lionsclub."
"Ich ärgere mich wahnsinnig. Wir sind der kindersicherste Bezirk der Steiermark", wenn es um Verkehrs- Freizeit- und Schulwegunfälle gehe. Vier Affenbisse veränderten die Statistik.