VW Passat im Test: Der Mittelklasse-VW nach der Überarbeitung
Außen wurde der nicht nur bei Dienstwagen-Fahrern beliebte Passat, wie immer bei Kassenschlagern, nur geringfügig verändert. Neue, adaptive LED-Leuchten (die u.a. mit den Bordkameras kommunizieren können), ein bisschen an den Lüftungsgittern gezupft, das war’s dann auch schon.
Innen ist es auf den ersten Blick ähnlich, im Interieur hat sich nicht rasend viel geändert, mit Ausnahme des zentralen Bildschirms (sowie des zweiten direkt vor dem Fahrer positionierten mit Tacho usw.). Die früheren Ausstattungslinien (Trendline, Comfortline usw.) gibt es nicht mehr, die Einstiegsversion heißt jetzt einfach Passat und die nächsthöhere Business.
Selbst in Letzterer finden sich neben einer Handvoll an blinden Schaltern (bedeutet, es gibt Raum für viele Extras . . .) etwas dröge wirkende graue Sitzbezüge, deren Stoff aber sicherlich sehr strapazierfähig ist.
Eine kleine Überraschung ist im Passat die Kombination aus sehr kleinem TDI-Motor und dem 7-Gang-Doppelkupplungstriebe. Jedenfalls wirken die leichtfüßige Fortbewegung und die Fahrleistungen um einiges sportlicher, als es die technischen Daten vermuten lassen. Sicherlich auch ein Verdienst der guten DSG-Abstimmung.
Ein erzielbarer Verbrauch von weniger als 6 l/100 km ist auch sehr herzeigbar. Federung, Dämpfung, Lenkung und Fahrkomfort sind untadelig. Aber das verwundert ebenso wenig wie das sehr üppige Platzangebot, dafür war der Passat ja immer schon berühmt.
Volle Konnektivität
Worauf VW besonders stolz ist, sind die weiteren (teilweise optionalen) Möglichkeiten der „Connectivity“ (Konnektivität ist die Vernetzungsfähigkeit von elektronischen Produkten bzw. die elektronische Vernetzung von Personen, Unternehmen und Staaten) sowie das weiter verbesserte Hauptmenü. Da ohnehin eine eSIM-Karte wegen des EU-Notrufs verbaut wird, nutzt VW diese Karte, wie andere Hersteller auch, als Online-Zugang. Viele Funktionen (und Anwendungen, „Apps“) können so eingesetzt werden, ohne dass das eigene Smartphone verbunden werden müsste. Dazu gehört etwa Apple Car Play. Ein Restaurant auf dem Navi-Bildschirm kann z.B. automatisch angerufen werden.
Die Funktionen können abgestuft eingesetzt werden. Sprachsteuerung ist ebenfalls verfügbar.
Wer alle Möglichkeiten nutzen will, sollte aber einen Blick ins Kleingedruckte werfen. Er wird sich wundern, wie viele Anmeldungen („ID-Konto“) und Vertragsabschlüsse mit diversen Apple- und VW-Töchtern obligatorisch sind. Wer aus dem Datensalat was anrichtet, ist nicht immer gut übersehbar. Hier sollte halt schon entschieden werden, ob Fahrer/Besitzer das dann auch wirklich wollen.
Antrieb: 4-Zylinder Dieselmotor, Common-Rail, Abgasturbolader; Frontantrieb, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Hubraum: 1598 cm³
Leistung: 120 PS/88 kW maximales Drehmoment:250 Nm /1500–3250 U/min
Fahrleistungen: Beschleunigung von 0–100 km/h in 11,5 Sekunden, Spitze 199 km/h, Abgasklasse Euro 6d Temp.
Fahrwerk: Einzelradaufhängung, McPherson-Federbein vorn, Verbundlenkerachse hinten, beide Achsen mit Querstabilisator; vier Scheibenbremsen, elektronisches Vierkanal-Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm (Stabilitäts- und Traktionskontrolle) , Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung.
Maße (L x B x H):4773 x 2083 x 1516 mm Radstand: 2786 mm
Wendekreis: 11,7 m
Kofferraum: 650–1780 l
Zuladung: 425–650 kg/Gesamtgewicht: 2120 kg
Tankinhalt: 59 l
Normverbrauch: 4,4 l/100km 116 g/km CO²/Testverbrauch: 5,9 l/100 km
Preis:40.090 €/Preis Testwagen: 48.151 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:476,16 €