Motor/Tests

VW Arteon im Dauertest: Fesch und bis zu 1200 km im Tank

Die Bewunderung war ihm gewiss: Egal, wo er auftauchte, verdrehte er Passanten den Kopf. Danach folgte meist ein fragender Blick: „ , wer?“ Somit leistete das Coupé auf Passat-Basis auch einen Beitrag zur Kommunikation.

-Zuverlässigkeit 13.000 km legten Mitglieder der KURIER-Motorredaktion in den vergangenen sechs Monaten mit ihm quer durch Mitteleuropa zurück. Eines gleich vorweg: Technische Pannen oder Ausfälle gab es keine. Allein die Reifendruckkontrolle schlug nach dem Wechsel von Winter- auf Sommerreifen in immer kürzeren Abständen beim rechten Hinterrad an, jedes Mal fehlten rund 0,8 bar. Erklärung des Importeurs: „Leider haben sich beim Auftragen des Gleitmittels zwei Pinselhaare an der Felge festgeklebt. Dadurch konnte kontinuierlich ein wenig Luft entweichen.“

Wie die Erfahrung zeigt, sind Warnungen der Reifendruckkontrolle nicht automatisch nur lästig, sondern sehr oft sinnvoll und sollten auf jeden Fall ernst genommen werden, auch wenn es sich manchmal nur um Fehlalarme handelt.

 

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-Antrieb Neben dem allseits gelobten äußeren Design erntete auch der 190-PS-Benziner von den Testfahrern viel Lob. Er ist kraftvoll und elastisch und zudem sparsam. Im Überlandbetrieb ohne Stadt- und Bergverkehr sind auch 1200 km mit einer Tankfüllung (66 l) möglich, im gesamten Schnitt kam der frontgetriebene Arteon auf 8,06 l/100 km.

Nicht ganz so viele Gutpunkte gab es für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das sich beim Sortieren der Gänge ziemlich viel Zeit genehmigte und somit einiges der Dynamik des Motors schluckte, vor allem beim Anfahren und Beschleunigen. Die Fahrwerksabstimmung wurde allgemein als sehr gelungen empfunden.

Ein Fahrtenbucheintrag betraf die Lenkung, die ein Lenker im Normalmodus als zu indirekt und mit zu geringer Rückmeldung empfand. Ein Lenker wiederum wünschte sich das Gaspedal weiter links, um mit seinem Oberschenkel nicht ständig an der Mittelkonsole anzustoßen.

-Raumangebot Grundsätzlich freuten sich die Passagiere durchwegs über das gegenüber dem Passat deutlich bessere Raumangebot vorne und hinten. Ältere Passagiere vermissten nur einen Haltegriff zum leichteren Ein- und Aussteigen. Der Kofferraum ist enorm (siehe Steckbrief). Die Ladekante ist mit 710 mm relativ niedrig und erleichtert das Be- und Entladen des Kofferraums.

 

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-Cockpit Wie bereits im ersten Bericht über den Arteon angeführt, entsprechen die Innenausstattung sowie das Cockpit praktisch zur Gänze dem Passat, samt Touchscreen (berührungsempfindlichem Bildschirm) und diversen Assistenzsystemen.

 

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Bis zum Schluss für Showeinlagen gut war die Navigation im Zusammenspiel mit dem Spurhalteassistenten. Immer wieder überraschte sie mit Warnungen vor engen Kurven, auch auf gleichen Strecken hielt sie dieselben Kurven manchmal für riskant, manchmal nicht. Einmal verwechselte sie eine Autobahnüberführung mit einer Kreuzung und begann scharf zu bremsen oder auf der eingegebenen Route tauchten plötzlich ohne Zutun unbekannte Zwischenziele auf.

-Verarbeitung Die Verarbeitungsqualität war weitgehend sehr gut, nur bei den Fugen und den Türgummidichtungen fiel die Qualitätskontrolle wohl nicht besonders genau aus.

-Ausstattung Zu den Extras zählten eine adaptive Fahrwerksregelung, Lederausstattung, ein Premium- sowie Sky-Paket. Serie waren etwa der automatische Abstandsregler ACC sowie ein Berganfahrassistent.