Motor/Tests

Start zum Dauertest mit dem Kia Ceed SW

Ein bisserl Verwirrung darf ja sein. Die sehr erfolgreiche Marke Kia, zum Hyundai-Konzern gehörend, hat für das bis zu 4,6 m lange Modell der unteren Mittelklasse (kompakt ist das wohl nicht mehr so ganz) zwar einen kuriosen Apostroph im Namen abgeschafft. Aber gleichzeitig präsentiert, dass es jetzt einen „Ceed“, einen „Ceed SW“ (vulgo Station Wagon, also Kombi) und einen „Proceed“ gibt. Und von dem demnächst kommenden Xceed wollen wir noch gar nicht reden.

Der bereits erhältliche Proceed ist im Grunde auch ein Kombi, ersetzt aber den seinerzeitigen Dreitürer und hat eine schärfere Seitenlinie und einen knackigen Hintern. Soll also eine Art Shooting Brake sein, wie geräumigere Versionen von sportlichen Modellen genannt werden, die vor allem schick sein sollen. Nicht, dass der normale Kombi hässlich wäre, auch wenn die seltsamen Auspuffblenden und der nur angedeutete Heckdiffusor gar nicht hätten sein müssen. Dass die Hecklichter ein wenig an BMW erinnern, wird den Kia-Designern nicht allzu unangenehm gewesen sein.

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Auf den ersten 2000 km fiel der Ceed SW fast durchwegs positiv auf. Sofort ins Auge stechen die sehr gute Verarbeitung im Innenraum, der edel wirkt, und die mehr als üppige Ausstattung. Nur die beiden Vordertüren wollen mit Nachdruck geschlossen werden, sonst rasten sie nur in der ersten Stellung ein.

Tolle Ausstattung

Die Vordersitze sind dutzendfach einstellbar, elektrisch und samt Memory-Funktion fahrerseitig. Hinten ist der Platz für Großgewachsene naturgemäß etwas beschränkt, was auch für die Kniefreiheit gilt. Die Banklehne ist 40:20:40 umlegbar, da hat jemand mitgedacht, und der Kofferraum (elektrisch zu öffnen) ist mit zwei Schienen, einem Netz und einer verschiebbaren Haltestange samt Spanngurten bestückt – und das alles serienmäßig in der GT-Line. Das sei gewissen „Premium“-Herstellern ins Stammbuch geschrieben.

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Der Testwagen ist mit einem 1,6-l-Turbodiesel und einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet, das bisher ohne Mucken seinen Dienst versieht. Das ergibt in Summe mit einer direkten Lenkung und einer relativ straffen Fahrwerksabstimmung eine ungemein angenehme Fortbewegung, bei der sich eines nicht auszahlt: allzu viel Gas zu geben.

Wer das sein lässt, wird dafür nicht nur mit Komfort belohnt, sondern auch mit erstaunlich guten Verbrauchswerten. So konnte z.B. eine Reise von Wien nach Kärnten und retour mit glatten 5,6 l Diesel/100 km absolviert werden. Unterm Strich liegt der Kia Ceed SW nach wie vor deutlich unter sechs Litern Durchschnittsverbrauch.

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Schattenseiten? Bisher wenige. Arbeitsweise und Alarme der Müdigkeitswarnung geben noch Rätsel auf. Die Spracherkennung ist laut Fahrtenbucheintrag „etwas schwerhörig“. Was sonst noch ist, werden die nächsten Kilometer zeigen.

Bis dahin erfreuen sich die Piloten an einer Ausstattung, die wirklich lückenlos ist, von Assistenten über Lenkradheizung oder riesiges Glasschiebedach bis hin zu Navi, Einparkpilot und dutzenden weiteren Details. Und die sind alle Serie.

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