Motor/Tests

Skoda Enyaq Laurin & Klement: Der nobelste Enyaq im Test

Als die Firma Laurin & Klement 1905 mit der Autoproduktion begann, war noch nicht wirklich klar, welche Antriebstechnik das Rennen machen würde. Um die Jahrhundertwende wurden Verbrenner, Elektroautos und Dampfwagen angeboten. 

Das erste Auto der 1895 gegründeten Firma aus Mlada Boleslav, die 1907 sogar der größte Autohersteller in Österreich-Ungarn wurde, war freilich ein Verbrenner. Ein erstes Hybridfahrzeug, bei dem ein Elektromotor das Auto antrieb und der Verbrenner nur den Strom erzeugte, konstruierte man bei Laurin & Klement aber schon im Jahr 1908. Bis Skoda tatsächlich Elektroautos serienmäßig und in größerer Stückzahl herstellen würde, sollte freilich noch einige Zeit vergehen.

Die Firmengründer Vaclav Laurin und Vaclav Klement hatten mit Fahrrädern begonnen, bauten dann Motorräder und schließlich Autos. Und Skoda hat es sich zur Tradition gemacht, die Firmengründer in einer besonders noblen Ausstattungslinie zu würdigen.

Damit ins Jahr 2024 und zum Enyaq. Das Elektro-SUV von Skoda wurde für den aktuellen Modelljahrgang upgedatet und wir fahren den den Enyaq als Coupé in der Ausstattungsline "L &K". Mit dem neuen Modelljahr wurde der Enyaq 80 durch den Enyaq 85 ersetzt. Wahlweise gibt das E-Auto mit Heckantrieb oder Allradantrieb (was dann ein x im Modellnamen bringt). Die Leistung des Elektromotors steigt auf 210 kW bzw. 286 PS. Das ist natürlich eine Menge Schmalz, das man zur Verfügung hat und dementsprechend beschleunigt der Enyaq, wenn man es eilig hat. 6,6 Sekunden braucht der 85x auf Tempo 100.

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Aber eigentlich fährt man mit dem Elektroauto viel lieber entspannt (und hat die viele Power immer als Reserve). Und damit zum Verwöhnprogramm durch Laurin & Klement. Die Kombination von beige und schwarz für die Sitze und die Türverkleidungen wirkt schon sehr edel. Man sitzt auch sehr bequem und im Topmodell lassen sich die Sitze heizen, kühlen und können einem auch eine Massage verpassen. Auch die dazu passende Verkleidung des Instrumententrägers gefällt. Und damit man immer weiß, wo man sich befindet, gibt's den Laurin & Klement Schriftzug an Sitzen und am gut in der Hand liegenden Lederlenkrad.

Was uns beim Enyaq eigentlich immer gut gefallen hat, ist die "Dreiteilung" der Information: Das Display vor dem Fahrer ist schmal gehalten und zeigt nur das Notwendigste, dazu hat man ein Head-up-Display und sonst werden alle übrigen Informationen über den großen Touchscreen in der Mitte dargestellt. In Sachen Infotainment hat man nachgebessert (und auf die Wünsche der Kunden gehört). Die Menüführung wurde verbessert, neue Shortcuts für häufig genutzte Funktionen eingeführt und auch das Layout des Navis, das nun auch einen größeren Kartenausschnitt zeigt, wurde neu gestaltet.

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Der Strom wird einem 82 kWh Akku (Nettokapazität 77 kWh) gespeichert. Und man hat hier vor allem an der Zellstruktur und dem Thermomanagement gearbeitet, um die Energie besser zu nutzen. Eine neue Software sorgt für das Vorkonditionieren des Akkus, was wiederum die Ladezeit verkürzt. Stichwort Laden. Diesbezüglich schafft der Enyaq als 85x bis zu 175 kW an einem DC-Lader (bei der Heckantriebsversion sind es 135 kW). Wie weit kommt man? Skoda gibt für das Enyaq Coupe 85x  422 bis 530 Kilometer an. Wir sind auf rund 420 Kilometer gekommen, ohne uns dabei besonders kasteien zu müssen.

Noch ein Wort zum Coupé. Das schaut natürlich schnittiger aus als das normale SUV. Die Einbußen beim Platzangebot halten sich aber in Grenzen. Man verliert beim Coupe 15 Liter bei aufgestellten Rücksitzen und 100 Liter bei umgeklappten Sitzen (man hat dann aber immer noch bis zu 1610 Liter).

Preis

Preiswert ist das Topmodell des Enyaq (wenn man vom RS absieht) freilich nicht. Als 85x Coupé mit Laurin & Klement Ausstattung kostet der Skoda ab 68.850 Euro. Grundsätzlich ist der Enyaq dann fein ausgestattet, was aber nicht einleuchtet ist, dass dann noch die Wärmepumpe für 1.167 Euro dazugekauft werden muss.