Motor/Tests

Seat Arona im Praxistest: Das SUVchen ohne Allrad im Winter

Nach dem sehr positiven Zeugnis über die trockene erste Etappe, wartete dann doch noch der Einsatz im Schnee auf den Kandidaten. Und damit die Beantwortung der Frage, wie weit die Schere zwischen der an Geländewagen erinnernden Optik des Arona und seinen tatsächlichen Fahreigenschaften auf Schnee auseinanderklafft.

Der kleine Seat teilt hier sein Schicksal mit allen SUVchen des VW-Konzerns (und einem Gutteil der Konkurrenten). Allradantrieb wird auch gegen Geld und gute Worte nicht angeboten. Die schlichte Begründung der Hersteller: zu teuer, zu wenig nachgefragt bei außerhalb des Alpenbogens siedelnder Kundschaft.

Resümee nach dem Einsatz im Schnee: Auf der Autobahn und gut geräumten (heißt heutzutage meist gesalzenen) Straßen fällt der Arona nicht aus dem Rahmen. Die Qualität der Winterreifen ist hier eher die bestimmende Komponente.

Wenn es aber dichter wird und etwa in ungespurte Zufahrten geht, sollte man das SUVchen nicht überfordern. Erschwerend kommt hinzu, dass zu der in solchen Situationen notwendigen Abschaltung der Antischlupfregelung kein schnell zu bedienender Schalter vorgesehen ist. Vielmehr muss man sich dazu erst etwas kompliziert über mehrere Schritte im Bordcomputer zum entsprechenden Punkt hanteln.

Versöhnlich stimmt hingegen der Umstand, dass der Arona noch eine solide mechanische Handbremse bietet und die Befreiung aus tieferem Schnee dank des manuellen Getriebes nicht den Algorithmen der Automatik und Fahrassistenzsysteme überlassen werden muss. Die erfahrungsgemäß immer noch früher scheitern als solide Kupplungsarbeit.

Soviel zum Kapitel fehlender Allrad. Er geht im Großteil der Fälle nicht ab – aber wenn, dann sehr.

Abgesehen davon hat sich der gute Gesamteindruck der ersten Etappe weiter verfestigt. Der Dreizylinder-Benziner erntete durchwegs positive Eintragungen im Fahrtenbuch. Mit Fortdauer des Tests sank der Durchschnittsverbrauch auf 7,2 Liter für 100 km. Auf der Langstrecke ist aber ein 6er vor dem Komma kein Problem.

Im Kapitel Elektronik-Irritationen besserte sich die Lage ebenfalls. Statt der automatischen Abstandskontrolle, – wie während der ersten Etappe – sorgte im zweiten Testabschnitt ein Reifendrucksensor für Alarm im Display. Wie erwartet mit einer Falschmeldung.

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Gute Ausstattung

Sehr positive Stimmung im Dauertest-Alltag verbreitete auch die gute Ausstattung der FR-Version. Von der automatischen Abstandskontrolle (vulgo Tempomat) bis zur stabilen Smartphone-Anbindung via Bluetooth bzw. USB-Stecker und einer verständnisvollen Spracheingabe bittet der Arona FR alles, was das moderne Leben an Bord erleichtert. Und an den Platzverhältnissen ist angesichts der sehr kompakten Abmessungen auch nichts auszusetzen.

Unterm Strich bietet der Arona FR mit dem Einliter-TSI-Motor ein gutes Gesamtpaket und empfiehlt sich sowohl als wendiger Stadtindianer als auch für die eine oder andere Langstrecke.

Und auch wenn es schneit, muss er nicht in der Garage bleiben – solange der Räumdienst funktioniert und die Zufahrt freigeschaufelt ist.

Anmerkung: Die Kombination Arona FR 115 PS mit Handschalter ist der Angebots-Straffung im VW-Konzern zum Opfer gefallen. Ab sofort wird hier nur mehr die DSG-Variante geliefert. Handschalter mit 115 PS gibt’s ähnlich ausgestattet weiterhin als Xcellence. Der Endpreis des Testwagens würde so € 27.245.– betragen.

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