Renault Zoe im Test: Mehr Reichweite, mehr Sicherheit
Von Maria Brandl
Der Renault Zoe gehört zu den „dienstältesten“ und erfolgreichsten E-Autos in Europa und auch in Österreich. 944 Stück wurden 2019 bei uns verkauft.
Vor Kurzem wurde er überarbeitet. Mit der stärkeren Batterie, die nun 52 kWh Strom speichert, erreicht der Zoe eine Reichweite laut EU-Normtest (WLTP) von 385 km. Der E-Motor bietet nun eine Spitzenleistung von 140 PS, die Dauerleistung liegt bei 69 PS.
Unser Testmodell entsprach der Version R135 Intens, der Topversion, mit 16-Zoll-Rädern. Mit vollgeladenen Batterien zeigte er eine Reichweite von 336 km an.
Gleich auf den ersten Kilometern verblüffte der Zoe mit einer überaus leistungsfähigen Heizung. Selbst in der Minimalstufe wurde es in kürzester Zeit angenehm warm, im Winter eine Wohltat. Regeln lässt sich die Heizung über drei Drehschalter, was deutlich weniger ablenkt als die Bedienung über Touchscreen. Auch bot der Zoe eine Sitzheizung und eine Lenkradheizung.
Vom Temperament her machte er in der Stadt und Überland viel Spaß. Der Zoe schwimmt jedoch auch auf der Autobahn problemlos mit. In der verbrauchssparenden „Eco-Version“ ist das Beschleunigungsverhalten naturgemäß deutlich zurückhaltender.
Schwammige Lenkung
Verbesserungsbedarf zeigte sich bei der Lenkung, sie wirkt ziemlich schwammig und synthetisch. Das Fahrwerk ist auf schlechtem Untergrund nicht ganz geräuschlos, aber sonst guter Durchschnitt. Das gilt auch für das Raumgefühl. Das Ladevolumen lässt sich dank der geteilt umlegbaren Rückenlehnen flexibel gestalten. Die Sitze selbst könnten etwas konturierter sein.
Relativ hoch war der Verbrauch des Zoe. Er lag zwischen 22 und 23 kWh, was wohl auch mit der überdurchschnittlich guten Heizung zusammenhängt. Bei winterlichen Bedingungen (minus 6 bis plus 10 Grad Celsius), wie sie heuer in Wien gegeben waren, erreichte der Zoe eine Reichweite von rund 220 km.
Geladen werden kann der Zoe entweder am Schukostecker, an der Wallbox oder mit 50 kW an einer Schnellladestation mit Gleichstrom (siehe Steckbrief, Extra). Angesteckt werden die Kabel vorne.
Die Ausstattung der Version Intens ist sehr umfangreich und umfasst auch zahlreiche Assistenz- und Komfortsysteme wie Toten-Winkel-Warner, Geschwindigkeitswarner, Einparkhilfe vorne und hinten, Rückfahrkamera, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer. Im Infotainmentbereich hatte der Testwagen das Renault-System „Easy-Link“ mit Tom-Tom-Navigationsfunktion verbaut. Der große berührungssensible Bildschirm (Touchscreen) reagierte bei Kälte erst nach mehrmaligem Antupfen. Bei Wärme funktionierte er problemlos.
Die Batterien gehörten nicht zum Serienumfang des Zoe Intens. Sie waren zu mieten. Der monatliche Einstiegspreis dafür liegt bei 74 Euro. Sie können jedoch auch gekauft werden. Dann erhöht sich der Verkaufspreis um 8.200 Euro. In der Basisversion gibt es den Zoe weiterhin auch mit 41-kWh-Batterien.
Antrieb: Elektro-Antrieb mit fremd erregtem Synchronmotor, Einstufengetriebe, Batteriegewicht 326 kg, Frontantrieb. Ladegerät Chamelon 1- bis 3-phasig, Schnellladen mit 50 kW
E-Motor: 135 PS/100 kW
Batterie: 52 kWh
Maximales Drehmoment:245 Nm bei 1.500–3.600 U/min
Bordspannung: 400 V
Fahrleistungen: 0 auf 100 km/h in 9,5 sec, Spitze 140 km/h
Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vier belüftete Scheibenbremsen, ABS, Stabilitätssystem ESP, Berganfahrhilfe, elektromechanische Servolenkung (geschwindigkeitsabhängig), Ladekantenhöhe 724 mm, Bodenfreiheit
120 mm, keine Anhängelast. Ladezeiten von 34h30 (2,3 kW 0–100 %) bis 1h10 (Gleichstrom 50 kW 0–80 %)
Maße (L x B x H): 4.087 x 1.787 x 1.562 mm
Wendekreis: 10,56 m
Radstand: 2.588 mm
Kofferraum:338–1.225 l
Leergewicht: 1.542 kg/Gesamtgewicht: 1.988 kg
Normverbrauch: Gesamtsystem 17,9 kWh/100 km, E-Reichweite bis zu 385 km, 0 g/km
Testverbrauch: 22 bis 23 kWh/100 km, E-Reichweite im Test rund 220 km
Preis: 22.190 €/Preis Testwagen: 30.500 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:0 €