Neuer Ssang Yong Rexton im ersten Test
Von Michael Andrusio
Ja, es gibt sie noch. Die klassischen Off-Roader mit Leiterrahmen und Allrad samt Untersetzungsgetriebe. Auch der neue Rexton von Ssang Yong setzt auf ein solches Konzept und wird so zum robusten Vertreter unter den SUV.
Im Vergleich zu manch früheren Modellen der Marke Ssang Yong verschreckt der Rexton nichts schon beim Design. Der Koreaner wirkt gefällig – vielleicht nicht verwechslungssicher – aber verstört den Betrachter nicht schon beim ersten Kontakt. Vor allem ist der Rexton aber eines, nämlich groß. Und das, was der Rexton von außen verspricht, hält er auch im Inneren. Auf den hinteren Sitzen hat man reichlich Platz und wer mag, kann auch eine 7-sitzige Version (1300 Euro extra inkl. Klimaanlage hinten) bekommen. Der Kofferraum ist schon üppig dimensioniert, wenn man die hinteren Sitze nicht umklappt.Damit warten über 800 Liter Kofferraumvolumen auf Befüllung, bei umgelegten Rücksitzen sind es 1997 Liter.
Kommen wir zur Technik. Dass Ssang Yong beim Rexton auf einen Leiterrahmen setzt, ist im Fahrbetrieb kein Thema. Für den nötigen Komfort sorgt unter anderem die Multilink-Hinterachse mit Schraubenfedern hinten. Pluspunkt der Leiterrahmen-Konstruktion ist die mögliche Anhängelast. 3000 kg zieht der Rexton (gebremst, ungebremst sind es bis zu 2105 kg) und lässt damit vergleichbare (und auch teurere) SUV ziemlich alt aussehen.
Kräftiger Diesel
Die größte (positive) Überraschung liefert der Ssang Yong aber in Sachen Laufkultur. Die Geräuschdämmung ist so, dass vom kräftigen 181-PS-Diesel kaum etwas zu vernehmen ist. Der Diesel, es gibt übrigens nur diese eine Motorisierung im Angebot, liefert jederzeit ausreichend Kraft und harmoniert wunderbar mit der 7-Gang-Automatik (die ist optional verfügbar und wird von Mercedes geliefert). Das passt alles zum komfortorientierten Ansatz. Die Lenkung ist, wenig überraschend, auf der weichen indirekten Seite – manche würden sich hier wohl mehr Direktheit wünschen, aber alles in allem stimmt das Paket. Sparfüchse werden aber möglicherweise die Start-Stopp-Funktion für den Motor vermissen.
Auf Wunsch fährt der Rexton mit Allradantrieb, im Basismodell wird die Kraft nur über die Hinterräder auf die Straße übertragen. Mittels Drehregler zwischen den Sitzen wählt man, ob man mit Heck- oder Allrad unterwegs ist. Und der Rexton gehört zu den SUV, die auch noch eine Untersetzung im Programm haben, falls es wirklich ins schwierige Gelände geht. Dazu gibt’s noch eine Bergabfahrhilfe für den geordneten Rückzug.
Stichwort Rückzug. Im Topmodell Icon ist sogar ein Videokamerasystem für eine 360-Grad-Panoramarundumsicht an Bord. Ein normale Rückfahrkamera ist aber schon im Basismodell mit an Bord. Ab der Ausstattung "Road" (das ist die zweithöchste) bekommt man auch Apple Car Play bzw. Google Android Auto.
Was kostet der Rexton? Das Topmodell kommt auf € 50.900,– , den günstigsten Rexton gibts ab € 36.900,–.
Technische Daten
Antrieb: Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzer, Turboaufladung, Hubraum: 2157 cm3;
PS/kw 181/133 maximales Drehmoment: 420 Nm bei 1600 -2600/min
7-Gang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb mit zuschaltbarem Allrad und Geländeuntersetzung;
Höchstgeschwindigkeit 185 km/h; 0 auf 100 km/h: k.A.; EU6.
Fahrwerk: Karosserie mit Leiterrahmen, vorne Doppellenker-Achse mit Schraubenfedern, hinten Multilink-Achse mit Schraubenfedern, vorne und hinten innenblüftete Scheibenbremsen, geschwindigkeitsabhängige, elektrische Servolenkung, elektrische Parkbremse; elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP); Bergabfahrassistent, Berganfahrassistent, Notbremssystem AEBS, Spurhalteassistent LDWS.
Maße (LxBxH):4850 x 1950 x 1825 mm Wendekreis: 11 m Radstand: 2865 mm
Böschungswinkel: 22 Grad Rampenwinkel: 20,5 Grad Watttiefe: k.A.; Mindesthöhe: 203 mm
Gewicht: 2105 kg/Gesamtgewicht: 2860 kg
Kofferraum: 820 – 1977 l Anhängelast gebremst/ungebremst: 3000/2105 kg Tankinhalt: 70 l
Normverbrauch: 8,2 l/100km 213g CO²/km
Testverbrauch: 9,5 l/100km
Preis: 50.900 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:857,23 €