Neuer Hyundai i10 im Test: Klein und doch ganz groß
Der koreanische Kleinstwagen läuft bereits seit zwölf Jahren unter dem Namen i10 vom Band. Ein Mauerblümchen war er nur zu Beginn, bereits das Facelift brachte eine frische Brise in die Optik. Aus dieser ist nun Wind geworden: Die Front ist selbstbewusst gezeichnet mit großem Kühlergrill in glänzendem Schwarz und spielt mit Zitaten eines Wabenmusters, das an verschiedenen Stellen des Autos wieder auftaucht.
Der Innenraum präsentiert sich mit gut kaschiertem Hartplastik und aufgrund der umfassenden Ausstattung des Testautos wähnt man sich eigentlich nicht in einem Kleinwagen. Auch das Platzangebot ist vor allem vorne gut und keineswegs beengt. Ein 8“-Bildschirm in der Mittelkonsole mit AndroidAuto und Apple CarPlay ab der dritten von vier Ausstattungsstufen macht das Navigationspaket um 990 €, das nur in der höchsten Ausstattung verfügbar ist obsolet.
In der getesteten Version sind bereits Sitz- und Lenkradheizung, elektrische Fensterheber vorne, Rückfahrkamera, statisches Kurvenlicht und eine manuelle Klimaanlage inkludiert. In der letzten Ausbaustufe kämen noch schlüsselloser Zugang, abgedunkelte Scheiben, größere Alufelgen, Klimaautomatik, Fensterheber hinten und kabelloses Laden des Smartphones hinzu. Braucht es aber nicht wirklich.
Lieber Motor als Extras
Das Budget ist besser investiert, wenn man statt dem 1,0-l-Benziner mit 67 PS den 1,2-l-Benziner mit 84 PS wählt. Ersterer reicht zwar für den Stadtbetrieb aus und wird auch seltene Überlandfahrten überstehen, aber im Test wurde die Pendelstrecke mit vielen Steigungen dann doch zur Geduldsprobe. Der Unterschied mag nicht enorm sein, aber bei einem Gewicht von knapp einer Tonne können 17 PS und rund 20 Nm mehr Drehmoment schon einen feinen Unterschied machen. Das manuelle Getriebe ist ohne Tadel und die Innengeräusche sind klassentypisch etwas lauter als in einem größeren und auch teureren Auto.
Im Kreise seiner Konkurrenten steht der Hyundai i10 so ziemlich als Jüngster in der Runde und das sieht man ihm auch an. Das Design ist nicht nur optisch gelungen, sondern kaschiert auch auf unauffällige Weise den Sparstift, der naturgemäß bei der Materialauswahl für einen Kleinwagen angesetzt werden muss. Der Einstiegspreis liegt bei fairen 11.490 €. Für die 84-PS-Version sind mindestens 15.890 € fällig, allerdings ist da bereits das dritte Ausstattungsniveau inbegriffen. Ein automatisiertes Schaltgetriebe wäre für beide Motoren für 1000 € Aufpreis erhältlich.
Antrieb: 3-Zylinder-Benzinmotor, Frontantrieb, manuelles 5-Gang-Getriebe
Hubraum: 998 cm³
PS/kW: 67/49,3 maximales Drehmoment:96,2 Nm bei 3750 U/min
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 14,8 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 156 km/h, Abgasnorm Euro 6d-TEMP-EVAP
Fahrwerk: Vorne McPherson Einzelradaufhängung, hinten Verbundlenkerachse. Scheibenbremsen vorne, hinten Trommelbremsen bis Level 2 und Scheibenbremsen ab Level 3, Antiblockiersystem ABS, Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) und Fahrzeugstabilitätskontrolle (VSM), elektrische Servolenkung (MDPS), Garantie 5 Jahre ohne Kilometerbegrenzung.
Maße (L x B x H):3670 x 1680 x 1480 mm
Wendekreis: 9,8 m
Radstand: 2425 mm
Kofferraum: 252 - 1.050 l
Zuladung: 417 bis 489 kg
Gesamtgewicht: 1410 kg
Tankinhalt: 36 l
Normverbrauch: 5,6 l/100km 126 g/km CO²/Testverbrauch: 5,9 Liter/100 km
Preis: ab 11.490 €/Preis Testwagen:16.340 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:193,44 €