Motor/Tests

Mercedes E-Klasse als Plug-in-Hybrid 400e im Test

Der klassischen Limousine weht mittlerweile ein rauer Wind ins Gesicht. In den SUV, die scheinbar alles können – inklusive die Fahrgäste nach allen Regeln der Kunst verhätscheln – ist ein potenter Gegner erwachsen. Andere Märkte auf der Welt mögen diese Karosserieform aber nach wie vor.

Mercedes verweist stolz darauf, dass die Geschichte der E-Klasse bis ins Jahr 1946 zurückreicht und die E-Klasse und ihre direkten Vorgänger die meistverkaufte Modellreihe der Marke ist. Während z. B. BMW beim 5er nur eine Karosserieform für Elektro und klassische Antriebe nutzt, differenziert hier Mercedes. Der elektrische ist der EQE und für die klassischen Antriebe inklusive Plug-in-Hybrid ist weiterhin die E-Klasse da.

Wir haben den E als 400e zum Test gebeten. Das heißt, Plug-in-Hybrid und eine Kombination aus 2-l-Verbrennermotor und Elektroantrieb (für eine Systemleistung von 381 PS) und ein Akku, der 19,5 kWh speichern kann. Wie weit kommt man elektrisch? Mercedes gibt bis zu 109 Kilometer an, wir haben bei winterlichen Temperaturen keinen dreistelligen Wert geschafft, aber man kann mit dem Mercedes viel und weit elektrisch fahren. Und somit leise und komfortabel. Überhaupt sind Komfort und souveränes Fahrgefühl eine ganz große Stärke der E-Klasse. Auch wenn sich der Verbrenner zuschaltet, passiert das sehr smart und stimmig. Laut wird der Benziner gar nicht und richtig hörbar nur, wenn man das Gaspedal voll durchtritt.

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Auch das Fahrwerk sorgt für Komfort, vor allem, wenn man die Luftfederung Airmatic installiert hat – die kostet extra bzw. gibts die mit dem Technikpaket. Dann bekommt auch die Hinterachslenkung und damit fährt der Benz weitaus wendiger als erwartet. Überhaupt haben die Entwickler einen feinen Kompromiss aus komfortabler Federung und souveränem Handling gefunden, auch die Exaktheit der Lenkung passt wunderbar. Im 400e gibt’s von Haus aus Allradantrieb.

Smarte Details

Zu den cleveren Details, die uns gefallen haben, gehören die Wippen am Lenkrad – je nachdem, in welchem Modus man sich befindet, kann man entweder die Rekuperationsstärke regeln oder durch die neun Gänge des Getriebes surfen. Und wenn einem das Geräusch des Tempolimit-Aufpassers nervt, kann man das mit einem Drücker auf ein Symbol im Touchscreen abschalten. Stichwort Touchscreen – nimmt man den MBUX Superscreen, hat man hier fast eine durchgehende Bildschirm-Landschaft über die gesamte Fahrzeugbreite. Der Beifahrer hat seinen eigenen Schirm, um was auch immer zu gucken, und das so, dass der Fahrer nix davon sieht (kennt man von der S-Klasse). Alles super bei der Bedienung? Nun, einige der Touchelemente im Lenkrad sind etwas zu klein geraten und für die Audio-Lautstärke muss man stets einen Touchslider bemühen.

Das Platzangebot ist vorne und hinten sehr gut, das Kofferraumvolumen ist aber mäßig und fürs Ladekabel wäre eigenes Fach wünschenswert. Gut funktioniert mittlerweile die Sprachsteuerung. Wenn man sich bedankt, sagt das System am Ende sogar „Bitte“ oder „Gern geschehen“. Herz, was willst du mehr?

Das gefällt
Souveräne Fahreigenschaften, stimmiges Hybridsystem

Das gefällt nicht
Kleiner Kofferraum, unpraktische Touchslider

Daten
Länge: 4949 mm, Kofferraum: 370 l
Antrieb:  Plug-in-Hybrid mit 381 PS Systemleistung; Akku: 19,5 kWh. Fahrleistungen:
0 auf 100 km/h in 5,3 Sekunden, 
Testverbrauch: 5 l
Preis: ab  80.136 €