Lexus RZ 450e: Das Elektroauto mit Heizstrahler
Von Michael Andrusio
Wenn man an Lexus und Elektro denkt, dann ist es traditionell die Elektrifizierung mittels Hybridantrieb. Und die funktioniert im Hause Toyota/Lexus auch wunderbar.
Die rein elektrische Schiene wollte bei Lexus bislang nicht so recht Fahrt aufnehmen. Man hat den UX elektrifiziert, der wird in Österreich aber nicht angeboten. Abhilfe soll jetzt die Lexus-Variante eines Autos schaffen, dessen Basis auch bei Toyota als bz4x und bei Subaru als Solterra Verwendung findet. Lexus nutzt die Plattform, um den RZ 450e (wie er mit vollständigem Namen heißt), zu produzieren.
Allerdings grenzt sich der Lexus sowohl optisch als leistungstechnisch von seinen Verwandten ab. Während der E-Antrieb im Toyota und im Subaru 160 kW/218 PS leistet, sind es im Lexus 230 kW/313 PS. Das ist natürlich eine Menge Schmalz und entsprechend beschleunigt der RZ auch. Nach nur 5,3 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Dazu sorgt der Allradantrieb stets für gute Traktion und die Lenkung ist für ein Auto dieser Gattung exakt genug. Und so macht der Lexus auch durchaus Spaß zu fahren.
Die wahre Stärke des RZ liegt aber freilich im entspannten, leisen und komfortablen Dahingleiten. Zudem verhätschelt der RZ seine Fahrgäste so gut es geht. dass man bei Lexus eine elegante und sehr gut verarbeitete Ausstattung erwarten darf, ist soweit nicht neu und auch beim RZ nicht anders. Man hat sich aber einige smarte Details einfallen lassen. So verfügt der RZ über eine Art Heizstrahler (unsichtbar), der unter dem Lenkrad und dem Handschuhfach Wärme abstrahlt und so die Füße der vorne Sitzenden wärmt. Das lässt sich separat einschalten, sondern funktioniert in Verbindung mit der Sitzheizung. Die lässt sich einfach mittels kleinem Icon auf dem Touchscreen aktivieren. Überhaupt haben die Lexus-Leute einen angenehmen Mix aus analogen und digitalen Bedieneinheiten gefunden. Klimaanlagensteuerung und Lautstärkeregelung sind als eigene Drehregler ausgeführt. Das ist auch insofern günstig, weil der Aufmerksamkeitsassistent streng ist im Lexus. Schaut man zu lang auf den Touchscreen, kommt die Aufforderung das sein zu lassen.
Was uns auch gefallen hat, ist die Feinjustierung der Rekuperation mit Schaltwippen am Lenkrad – das funktioniert gut und man kann den Einsatz der Bremse reduzieren.
Gut gefallen haben uns auch die e-latch genannten, elektromechanischen Türöffner, die innen ergonomisch perfekt sitzen. Interessant auch die Lösung für das Glasdach, mittels Knopfdruck kann man von durchsichtig auf Milchglas samt guter Abschottung vor der Sonne umschalten. Das ist natürlich nicht serienmäßig, sondern ist als Option beim Luxury-Paket verfügbar.
Der Strom wird in einem 71.4-kWh-Akku gespeichert. Lexus gibt bis zu 440 Kilometer Reichweite an. Wir haben in unserem Test rund 350 Kilometer geschafft – im Normalmodus, man kann auch einen Range-Modus aktivieren, der nochmals rund 40 Kilometer generiert, dafür aber die Klimaanlage abschaltet. Geladen wird an einem AC-Anschluss mit 11 kW, an einem DC-Anschluss könnte man mit bis zu 150 kW nachtanken.
Günstig ist der Lexus RZ 450e nicht, die Preise beginnen bei 70.550 Euro. Dazu kann man sich Ausstattungspakte dazukaufen.