Jaguar E-Pace: Das SUV aus Graz im ersten Test
Von Michael Andrusio
Für viele ist es einfach ein SUV mehr (und man kann ihnen deswegen nicht einmal gram sein). So manch einer erkennt aber das neuste Mitglied der Jaguar-Familie als solches und dann gibt es neugierige Blicke oder auch anerkennende Gesten. Sogar ein Jeep-Fahrer hob angesichts des neuen E-Pace den Daumen und das kann man schon als großes Kompliment werten.
Vielleicht wusste er auch, dass dieses Auto in Österreich gebaut wird. Ja, der E-Pace wird in Graz bei Magna Steyr produziert (so wie es auch beim I-Pace sein wird). Der E-Pace ist also das neue kompakte SUV der Briten, das sich unter dem F-Pace einordnet. Mit 4,40 m Länge bleibt er noch einigermaßen kompakt und lässt sich so problemlos durch die City dirigieren bzw. ebendort auch einparken.
Platzangebot
Aber: Auch im Innenraum gibt es ausreichend Platz, vor allem das Platzangebot auf den hinteren Sitzen überrascht positiv. Auch am Kofferraumvolumen gibt es nichts auszusetzen. Nicht nur, dass man bis zu 1234 Liter Laderaumvolumen vorfindet, ist das Frachtabteil gut zugänglich. Die Heckklappe schwingt dabei elektrisch betrieben nach oben (gegen Aufpreis).
Wir sind den E-Pace mit dem 180-PS-Diesel gefahren, womit wir uns ziemlich in der Mitte des Motorenprogramms finden. Darunter gäbe es dieselseitig noch einen 150-PS-Motor, darüber einen Selbstzünder mit 240 PS. Der D180 passt jedenfalls wunderbar zum Jaguar-SUV, zumal er für anständige Fahrleistungen sorgt, die Kraft harmonisch über das gesamte Drehzahlband abgibt, sonst aber weitgehend unauffällig bleibt. Akustisch gibt der Jaguar nur ein sonores Brummen von sich, wird nicht laut und eigentlich denkt man mehr an ein schnurrendes Kätzchen (an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Designer – diese Schelme – sowohl im Fensterrahmen, als auch im Spot unter der geöffneten Tür eine große und eine kleine Raubkatze versteckt haben).
Perfekt ins Bild passt die sanft schaltende 9-Gang-Automatik. Die Kraft wird beim D180 ohnehin nur mittels Allrad auf die Straße gebracht (Frontantrieb gibts nur in Verbindung mit dem Basis-Motor). Wer mag, kann den E-Pace mittels Schalter auch mehr auf Dynamik trimmen, der Unterschied zum Normalmodus, mit dem man eigentlich gut bedient ist, fällt aber überschaubar aus.
Wer die Gangwechsel mittels Wippen am Volant durchführen will, muss entweder den R-Dynamic nehmen oder die Wippen extra ordern. Was hat uns noch gestört? Die glänzende Metallfläche rund um den Gangwählhebel sieht zwar edel aus, erzeugt aber bei ungünstigem Lichteinfall störende Reflexionen. Nichts auszusetzen gibt es an der Verarbeitung.
Hier findet man sich rasch zurecht, vieles wird über den Touchscreen geregelt. Gegen Aufpreis ist ein Head-up-Display zu haben. Die von uns getestete S-Version ist sonst schon sehr ordentlich ausgestattet. Sie kostet mit 180-PS-Diesel und Automatik ab € 51.750,–.