Hyundai Kona Elektro im Test: Elektro-SUV für die Langstrecke
Von Sandra Baierl
450 Kilometer Reichweite verspricht die Anzeige des Hyundai Kona Elektro, als wir ihn vom Händler abholen. Wir sind skeptisch, werden aber überrascht: Wien 23, Wien 19, Wien 2, Weinviertel, Wien, Weinviertel, Wien – wir schonen den Kona nicht, fahren komfortable 120 km/h auf der Autobahn, düsen flott durch die Stadt – und die Kilometervorhersage stürzt nicht, wie bei anderen Autos, ins Bodenlose. Sondern: Sie bleibt beharrlich bei über 400 Kilometern.
Das sorgt für so viel Freude, dass wir bei Hyundai nachfragen: Was macht den Kona so effizient? „Die eine Erklärung gibt es nicht“, sagt Rasin Kamali, Pressesprecher von Hyundai Österreich. Sondern mehrere Faktoren, die da mitspielen: „Die Komponenten sind stimmig, die Rekuperation schafft viel, die 64-kWh-Batterie ist groß und Hyundai hat in vielen Jahren Entwicklungsarbeit ein sehr gutes Energiemanagement zustande gebracht.“ Tatsächlich gehen die Entwicklungen im Konzern bis in die 1990er-Jahre zurück, über 30 Jahre beschäftigt sich Hyundai also schon mit Elektromobilität. Heraus kam ein Auto, das überzeugende Strecken schafft. Über 400 Kilometer weit fahren wir damit (Herstellerangabe: 449 km). Das leidige Reichweitenthema ist damit erledigt, der Kona Elektro ist fit für den Alltag.
Vollausstattung
Dass das Auto hier, im Alltag, für viel Fahrfreude sorgt, ist seiner umfassenden Ausstattung geschuldet. Wir fahren den Hyundai Kona Elektro Level 6 mit 150 kW (204 PS) Motorleistung und kräftigem Drehmoment (395 Nm), das SUV beschleunigt flott und ist agil. Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h.
Die Ausstattung lässt in der Top-Variante wirklich keine Wünsche offen. Da sind sämtliche Assistenten und Hilfen mit an Bord: Berganfahrhilfe, Einparkhilfe, Notbremsassistent, Höchstgeschwindigkeitswarner, Müdigkeitserkennung, Querverkehrswarner, Spurfolgeassistent, Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Assistent. Auch der Komfort ist toll: beheizbare und belüftbare Sitze, beheizbares Lenkrad, tolle Krell-Audio-Anlage mit Android Auto oder Apple CarPlay – es gibt nichts, was uns dieses Auto in seiner Vollausstattung nicht gönnt.
Etwas gewöhnungsbedürftig war für uns das Fehlen des Schaltknaufs. Da hat man beim Hyundai Kona Elektro nur noch drei Tasten eingebaut – D, R und P. Beim schnellen Rangieren fehlt der Fahrerin manchmal die Sicherheit, im richtigen Gang zu sein. Nicht unwesentlich beim Vorwärts- oder Rückwärtsfahren in der Parklücke.
Platz hat man im Kona vorne reichlich. Auf der Hinterbank ist es etwas enger als erwartet (bei 4,18 Meter Gesamtlänge), aber Kindersitz und Erwachsene gehen sich gut aus. Das Kofferraum-Volumen ist durchschnittlich (332 bzw. 1114 Liter). Kosten: ab 46.790 (mit 64 kWh-Batterie), unser getestetes Level 6-Modell: 51.290 Euro.
Leistung: 150 kW/204 PS
Emissionen: CO2 = 0g / Kilometer
Drehmoment: 395 Nm
Batterietyp: Lithium-Ionen-Polymer
Nennleistung: 150 kW
Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h
Beschleunigung 0-100: 7,9 Sekunden
Reichweite WLTP: 449 Kilometer
Gewicht: 1.685 – 1.743 Kilogramm
Höchstzulässiges Gesamtgewicht: 2170 Kilogramm
Abmessungen (mm): 4.180 lang, 1.800 breit, 1.570 hoch
Wendekreisdurchmesser: 10,6 Meter
Kofferraumvolumen: 332 bzw. 1.114 Liter
Ladedauer:
1-phasig: 7 bis 28 Stunden
3-phasig: 5 bis 7 Stunden
Preis: 51.290 Euro