Honda HR-V: Cooles Raumwunder unter Strom
Von Michael Andrusio
Vielleicht erinnert sich so mancher noch an den ersten HR-V. Eigentlich schon damals, Ende der 90er, so etwas wie ein schmuckes, kompaktes SUV (wie es derzeit alle Hersteller im Sortiment haben wollen). Allein, das Ding hatte nur drei Türen, was für die Ladetätigkeit denkbar unpraktisch war.
Von unpraktisch kann bei der aktuellen, dritten Generation des HR-V keine Rede mehr sein. Vor allem bietet der Honda seinen Fahrgästen jede Menge Platz – auch auf den hinteren Sitzen freut man sich über reichlich Beinfreiheit. Das überrascht insofern , als der neue HR-V mit seinen Abmessungen noch einigermaßen kompakt bleibt (Länge: 4,34 Meter) und mit einer fast schon coupehaften und sportlichen Linienführung zu gefallen weiß. Interessantes Designmerkmal ist der Kühlergrill, der richtiggehend in die Front integriert ist und serienmäßig in Wagenfarbe lackiert wird.
Praktisch sind die Magic Seats, die Honda auch im neuen HR-V einbaut. Heißt, man kann hinten auch die Sitzflächen hochklappen, um Frachtgut aufrecht stehend zu transportieren. Abstriche muss man hingegen beim Kofferraumvolumen machen. 320 Liter Ladevolumen (ohne Fach im Boden gerechnet) sind keine Ansage und das ist deutlich weniger als beim Vorgängermodell.
Hybrid
Ist natürlich nicht nur dem Design, sondern auch dem Mehr an Technik geschuldet, das der HR-V jetzt mitführt. Honda bietet den HR-V nur mehr mit einer Motorisierung an, dem e:HEV-Hybridsystem. Die Japaner betreiben hier reichlich Aufwand und kombinieren gleich drei Motoren – zwei elektrisch und ein Verbrenner. Letzterer ist hauptsächlich dafür da, um Strom zu erzeugen. Nur bei konstant flotter Fahrt wird der 1,5-l-Benziner via Überbrückungskupplung als direkter Antrieb auf die Vorderräder genutzt.
Sonst fährt der HR-V vor allem in der City sehr oft rein elektrisch und das Zuschalten des Verbrenners funktioniert sehr smart. Unangenehm laut wird die Antriebseinheit dann, wenn man das Gaspedal voll durchtritt und die volle Leistung von 131 PS abruft. Dann klingt der Antrieb angestrengt, was auch dem e:CVT-Getriebe geschuldet ist.
Strom für die Lithium Ionen Batterie wird nicht nur vom Benziner generiert, sondern natürlich durch Rekuperation – diesbezüglich kann der Fahrer den Wählhebel (ja, hier hat man noch einen echten Hebel) auf B schieben, oder über Wippen am Lenkrad das Auto sanft verzögern, wodurch Strom in die Batterie fließt. Je nachdem wie oft man den Benziner bemüht, schwankt auch der Verbrauch. 5,4 Liter gibt Honda an, in unserem Test waren es ca. sechs Liter.
Hübsch gestaltet und sauber verarbeitet präsentiert sich das Interieur. Auch hier zeigt Honda Sinn fürs Detail. Beispiel: Der vorne seitlich austretende Luftstrom kann so dirigiert werden, dass er erstens dem Fahrgast nicht ins Gesicht bläst und stattdessen die Scheiben entlang strömt. Das erzeugt ein angenehmes Raumklima und schirmt auch Hitze bzw. Kälte besser ab, erklären die Honda-Entwickler. Zur Regelung der Klimaagenden hat man eine eigene Schalterreihe in der Mitte, wenn man z. B. Radiosender wechseln will, muss man aber in die Menüs des Touchscreen eintauchen. Einfacher: Man schafft es dem Auto einfach mittels Sprachbefehl an. Der Honda HR-V kostet ab 31.290 Euro
Antrieb
Hybrid: Elektromotor mit 96 kW/131 PS, 1,5-l-Benzinmotor mit 79 kW/107 PS; e-CVT-Automatikgetriebe, Frontantrieb. 0–100 km/h in
10,6 Sekunden, Spitze 170 km/h
Abmessungen
Länge x Breite x Höhe 4340 x 1866 x 1582 mm;
Kofferraumvolumen:
319–1289 Liter (ohne Fach im Kofferraumboden)
Preis: ab 31.290 Euro
Das gefällt
Stimmiges Design, gute Materialanmutung innen, smarte Details
Das gefällt nicht
Akustik bei voller Beschleunigung