Wie fährt sich der Nissan Micra mit neuem Einliter-Benziner?
Von Maria Brandl
Wie viele andere Hersteller nützt auch Nissan den neuen EU-Testzyklus WLTP, um für den Micra neue Motoren anzubieten (siehe Zusatzartikel). Sie bieten neben zusätzlichen PS auch die neueste Abgasreinigung sowie ein paar Kilo an Gewichtseinsparung (ca. 6 kg) gegenüber dem bisherigen 90-PS-Benziner.
Der Einliter-Benziner mit 100 PS feiert im Micra sogar Premiere, er ist eine Weiterentwicklung des 0,9-l-Benziners mit 90 PS von Renault, dem Allianzpartner von Nissan. Den neuen 100-PS-Benziner gibt es mit Fünfgang-Schaltgetriebe oder einer stufenlosen Automatik (CVT). Mit Letzterer sei der gewünschte Stadtfahrkomfort besser zu erzielen gewesen als mit einem Doppelkupplungsgetriebe, so Nissan-Entwickler.
Eher auf ein sportliches Image setzt der Einliter-Benziner mit 117 PS und Direkteinspritzung, der im Sondermodell „N-Sport“ ausschließlich in der Top-Ausstattung und mit 6-Gang-Handschaltung zu haben ist. Anders als der 100-PS-Dreizylinder hat der 117-PS-Dreizylinder einen Partikelfilter für die Abgasnachbehandlung. Er wird bereits als 1,3-l-Benziner im Qashqai angeboten und ist ein Ko-Produkt mit Mercedes.
Für den neuen Jahrgang wurde auch das Infotainment-Angebot im Micra ausgebaut. Ab der Ausstattungsstufe Acenta (dritte von sieben) hat der Micra im Zuge des Pakets Nissan Connect Apple Car Play und Android Auto serienmäßig, bei den nächsthöheren Ausstattungsversionen sind auch Echtzeit-Verkehrsinfos, eine verbesserte Kartendarstellung und Multitouch-Bedienung inkludiert. Das Service von Tom-Tom Premium Traffic ist in den ersten fünf Jahren kostenlos.
Das neue Sondermodell N-Sport ist bereits außen an diversen Extras zu erkennen, z.B. 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, schwarzen Seitenleisten, hinten abgedunkelten Scheiben. Innen hat der N-Sport etwa Alcantara-Sitze und ein Sportlederlenkrad. Ebenfalls im Preis inkludiert sind eine Klimaautomatik, elektrische Fensterheber hinten, ein schlüsselloses Zugangssystem, eine Einparkhilfe hinten und eine Rückfahrkamera.
In Fahrt
Auf den ersten Ausfahrten machte die Kombination des neuen 100-PS-Benziners mit der CVT-Automatik trotz des geringeren Drehmomentes einen sehr harmonischen und komfortablen Eindruck. Auch das bei diesem stufenlosen Getriebe oft auftretende quälende Geräusch beim Beschleunigen ist im Micra vergleichsweise dezent.
Spritziger wirkt der 100-PS-Benziner naturgemäß mit dem Schaltgetriebe. Wer flott beschleunigen will, muss jedoch fleißig schalten. Das Motorgeräusch des Dreizylinders fiel stärker auf als in Kombination mit dem CVT-Getriebe.
Noch mehr Dynamik vermittelt der neue N-Sport. Von den 17 PS mehr sollte man sich aber nicht zuviel erwarten.
Näheres, auch über den Verbrauch, werden spätere Motor-KURIER-Tests zeigen.