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Mercedes zeigt Neuinterpretation des C 111 mit neuartigem Elektromotor

Auf Instagram deutete Mercedes schon an, dass eine entsprechende Studie demnächst gezeigt werden würde. Eine Neuinterpretation des legendären C 111, der erstmals 1969 auf der IAA in Frankfurt gezeigt wurde.

Nun enthüllt Mercedes den Vision One-Eleven. "Unser vollelektrisches Vision Showcar ist die moderne Interpretation des zu seiner Zeit avantgardistischen C 111. Das Überraschungselement entsteht durch betont klare, puristische und gleichzeitig extreme, muskulöse Proportionen. Diese ikonische Klarheit spiegelt sich auch im Interieur wider", sagt Mercedes-Chefdesigner Gorden Wagener.

Das Mercedes-Designteam setzt auf ein One-Box-Design mit tief heruntergezogener Frontpartie für die nur 1170 mm hohe Sportwagenstudie. Und wie das Original hat auch der One-Eleven Flügeltüren.

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Im Interieur verbindet der One-Eleven ein Sportwagencockpit mit einem Lounge-Konzept. Im Race-Modus mit aufgerichteter Rückenlehne wird der Innenraum mit seinem kompakten, Fahrer-orientierten Touchscreen zur formal reduzierten Fahrmaschine. Im Loungemodus hingegen werden die Sitze vollständig in die Innenraum-Skulptur integriert, die Schweller, Mitteltunnel und Laderaum zu einer Einheit verschmelzen lässt. Man nutzt die kompakte Bauweise von Elektroantrieben, um mehr Raum zu schaffen - ein völlig neuer Ansatz für den Sportwagen der Zukunft, sagt Mercedes.

Axialfluss-Motor

Stichwort Elektro. Natürlich fährt der One-Eleven rein elektrisch. Die beiden Axialfluss-Elektromotoren kommen von der Firma YASA. Die ist ein englischer Elektromotoren-Spezialist mit Sitz in Oxford und gehört seit Juli 2021 als 100-prozentige Tochtergesellschaft zur Mercedes-Benz AG.

Tim Woolmer, Gründer und Chief Technology Officer von YASA: "Axialfluss-Motoren sind erheblich kompakter, leichter, aber dennoch leistungsfähiger als vergleichbare Radialmotoren, die heute in 99 Prozent aller Elektroautos eingesetzt werden. Beim Axialfluss-Motor verläuft der elektromagnetische Fluss höchst effizient parallel zur Drehachse des Motors, während er sich im Radialflussmotor senkrecht zur Drehachse bewegt. Im Vergleich zu Radialfluss-Motoren überzeugt er mit deutlich höherer Spitzen- und Dauerleistung, was für ein neues Niveau an Fahrdynamik sorgt.“

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Dazu gibt es ein neues Batteriekonzept mit hochleistungsfähigen flüssigkeitsgekühlten Rundzellen, die auf einer neuen Zellchemie basieren. Hier ist das Wissen rund um hochleistungsfähige Antriebsstränge der Motorsport-Experten von Mercedes-AMG in Brixworth eingeflossen.

Dass der One-Eleven den Weg in die Serie findet, gilt als unwahrscheinlich. Bestimmte Elemente werden aber wohl an und in Mercedes-Autos auftauchen. Die künftige Generation der YASA Axialfluss-Motoren wird am Mercedes-Benz Standort Berlin-Marienfelde produziert. Die dort gefertigten Motoren bilden das Herzstück der kommenden Antriebsstränge im Performance-Segment, erklärt man bei Mercedes.