Unterschätzte Gefahr: Zu viele Menschen sterben pro Jahr bei Verkehrsunfällen
Am dritten Sonntag im November wird auf Initiative der Vereinten Nationen seit 1995 jährlich jener Menschen gedacht, die im Straßenverkehr tödlich verunglückten. Heuer fiel dieser Gedenktag auf den 17. November - und er hat leider nach wie vor nichts von seiner Relevanz eingebüßt: Laut WHO-Schätzungen sterben weltweit rund 1,3 Millionen Menschen pro Jahr bei Verkehrsunfällen.
Österreich: Erster Rückgang bei Verkehrstoten seit 2020
Auf Österreichs Straßen haben seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 insgesamt fast 87.000 Menschen ihr Leben verloren.
"Trauriger Höhepunkt war das Jahr 1972 mit 2.948 Verkehrstoten. Von derartigen Zahlen sind wir heute trotz deutlich höheren Kfz-Bestands und mehr Mobilität zum Glück weit entfernt: 2024 starben laut Zahlen des Innenministeriums bisher 309 Menschen im Straßenverkehr", fasst ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé zusammen.
“Die wenigsten Verkehrstoten, nämlich 344, wurden laut Statistik Austria im Jahr 2020 verzeichnet - einem Jahr, in dem die Mobilität pandemiebedingt teils stark eingeschränkt war.”
Mit Hilfe von Verkehrssicherheits-Kampagnen, Verbesserungen im Bereich der Infrastruktur und Notfallmedizin sowie technischen Entwicklungen konnte die Zahl der Verkehrstoten im Laufe der Jahre stark reduziert werden.
So haben z. B. enorme Fortschritte in der passiven Fahrzeugsicherheit die Zahl der tödlich verunglückten Pkw-Insassen deutlich verringert.
"Allerdings zeigt uns die Statistik, dass hier das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein scheint: 2013 kamen 193 Pkw-Insassen ums Leben, 2023 waren es 178 - diese Zahl stagniert also nahezu", erklärt Nosé. Umso wichtiger ist es, dass der Fokus verstärkt auf die aktive Sicherheit gelegt wird.
Weitere Sicherheitssysteme Pflicht
Der Mobilitätsclub begrüßt daher, dass seit Juli 2024 weitere Sicherheitssysteme, darunter automatische Notbremsassistenten, Spurhalteassistenten und Müdigkeitswarner, für neu zugelassene Fahrzeuge verpflichtend sind.
"Davon erwarten wir uns mittelfristig auf jeden Fall positive Effekte auf die Verkehrssicherheit", hält der ÖAMTC-Experte fest. “Auch, was die Anzahl der Verletzten betrifft, die in deutlich geringerem Maße zurückgegangen ist als die der Todesopfer.”