Tanken wie vor 14 Jahren: Warum die Österreicher kaum Sprit sparen
Von Sandra Baierl
Österreichs Privat-Pkw verbrannten 2023 mehr als 3 Milliarden Liter Sprit. Das ist fast so viel wie vor 14 Jahren, kritisiert der VCÖ (Verkehrsclub Österreich, der für Mobilität mit Zukunft steht). Und sagt: "Anstatt verstärkt sparsame Modelle auf den Markt zu bringen, wurden die Neuwagen immer breiter, schwerer und übermotorisierter.
Kritik an der Branche, Kritik an den Konsumenten
Österreichs Haushalte haben im Vorjahr rund 3,2 Milliarden Liter Sprit verbraucht, obwohl es ein gewaltiges Einsparungspotenzial geben würde, sagt der VCÖ. Er verweist im Zuge der Debatte auf das bereits sei über 20 Jahren von der Autoindustrie angekündigte 3-Liter-Auto - das aber nie kam, weil die Entwicklung nicht mehr forciert wurde.
Gäbe es diese Fahrzeuge, wäre der Spritverbrauch der Pkw von Österreichs Haushalten heute um die Hälfte niedriger als heute. Seit 2010 sei der Verbrauch der Benzin-Pkw um nur 0,7 Liter/100 Kilometer zurückgegangen, bei Diesel um 0,2 Liter. Der VCÖ kritisiert: „Anstatt verstärkt sparsame Modelle auf den Markt zu bringen, wurden die Neuwagen immer breiter, schwerer und übermotorisierter. Damit wurden die Effizienzgewinne bei den Motoren wieder zunichte gemacht, was sowohl den Haushalten als auch der Umwelt teuer kommt“, sagt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Ein Durchschnittsverbrauch von 3 Liter pro 100 Kilometer würde Österreichs Haushalten bei gleicher Kilometerleistung eine Ersparnis von rund 2,7 Mrd. Euro pro Jahr bringen, rechnete heute der Verkehrsclub vor. Kurzfristig können durch einen spritsparenden Fahrstil der Verbrauch und damit die Kosten um 15 bis 20 Prozent reduziert werden, betont der VCÖ.
Hintergrundinfo zum VCÖ: Das Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Eine intakte Umwelt als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen ist dem VCÖ ein zentrales Anliegen.