Publikums-Premiere für den Audi Q6 e-tron auf der Mailänder Design-Woche
Von Jennifer Corazza
„Das ist eine einzigartige Gelegenheit, das Ergebnis einer sehr starken Kombination mit der Welt zu teilen. Die Kombination aus herausragendem Know-how und Spitzentechnologie, die in Form des neuen vollelektrischen Audi Q6 e-tron zu einem wunderbaren Erlebnis führt. Das ist unser Beitrag für eine bessere Zukunft.“
So eröffnet Henrik Wenders, Leiter der Marke Audi, offiziell das „Audi House of Progress“ beim diesjährigen Salone del Mobile in Mailand. Seit elf Jahren ist Audi Teil der Design-Wochen, diesmal habe man besonders darauf hingefiebert.
Wenders steht zwischen zwei Exemplaren des neuen Q6 e-tron. Die Wände hinter ihm sind verspiegelt, was die Autos optisch auf acht vervielfacht. Ein eindrucksvoller Effekt, den der dänische Star-Architekt Bjarke Ingels zu verantworten hat. Er entwarf die plus-förmige Installation „Reflaction“ (ein Mix aus Reflection und Action), die visuell durch ihre Reflexionen vier Kammern eröffnet, die auch die vier Ringe Audis widerspiegeln.
Platziert ist die Installation, die, inklusive Q6 e-tron, noch bis 28. April zu sehen ist, inmitten eines einstigen Priesterseminars im Herzen der italienischen Design-Metropole. Heute ist dieser Ort das „Portrait Milano“, ein Fünf-Sterne-Hotel der Designer-Familie Ferragamo, die an diesem Abend Auto-Connaisseure und Stars aus der Design- und Modewelt anlockt.
Denn das Publikum ist schon sehr erpicht darauf, selbst zu sehen, was der Q6 e-tron bereithält. Schließlich musste man deutlich länger auf ihn warten als ursprünglich geplant (nämlich knappe zwei Jahre länger). Gründe dafür gibt es mehrere – Vorstandswechsel, Lieferkettenprobleme.
„Langsam zu sein und sich Zeit zu lassen, ist heutzutage sehr ratsam“, nimmt Audi-Italia-Direktor Fabrizio Longo Verzögerungen im Rahmen des Eröffnungsabends gelassen. Denn jetzt ist der Q6 e-tron da und die positive Aufregung bei den Herstellern groß.
Für Wenders ist es Audis neuester Beitrag und Interpretation von Totalität: „Die Totalität einer vollständig dekarbonisierten Wertschöpfungskette.“ Schon seit 2018 arbeite Audi daran, die eigene, aber auch die Wertschöpfungskette aller Zulieferer in 60 Ländern zu dekarbonisieren, so Wenders. Alle e-trons sollen bereits auf völlig CO2-neutralem Boden produziert werden.
Die Markteinführung des Q6 e-tron ist für diesen Sommer geplant. Überzeugen will er mit „ausgefeilter dynamischer Leistung“ sowie einer ausgeprägten Digitalisierungsstrategie. Darunter die von Künstlicher Intelligenz navigierte Sprachsteuerung, Lichteffekte und ein Innenraum mit Panoramadisplay. Im Vordergrund steht jedoch die Ladekapazität, verdeutlicht Wenders bei der Vorstellung:
„Sie bekommen diese Schönheit aus einer dekarbonisierten Wertschöpfungskette und können eine Fahrt bis zu 625 km genießen und bis zu 255 km innerhalb von zehn Minuten aufladen“, schwärmt er.
Bei einer Testfahrt wird sich der KURIER bald selbst ein Bild davon machen. Eines wird jedoch deutlich: Eine Alternative zu Elektromobilität hat an diesem Abend keinen Platz. Audi hält Kurs und bleibt bei seinem Ziel, die Produktion für Verbrenner 2033 auslaufen zu lassen.