Porsche ergänzt Cayenne um ein Coupé
Von Maria Brandl
Mit lautem Trommeln auf Metallfässer wurde das neue Mitglied der Porsche-Familie in der „Garage 229“, einer ehemaligen Kfz-Werkstatt in Stuttgart, angekündigt. Porsche-Chef Oliver Blume persönlich fuhr mit der „normalen“ Version des Coupés in Orange gehalten vor ausgewählten Fachjournalisten auf die Bühne.
Das 4931 mm lange und 1983 mm breite Coupé ist mit 1676 mm etwas niedriger als der Cayenne. Dank der im Fond um 30 mm tiefer positionierten Sitze genießen dennoch vier Erwachsene auch jenseits der 1,90 m eine sehr gute Bein- und Kopffreiheit, wie eine erste Sitzprobe zeigte. Hinten ist zudem im Dach eine kleine Wölbung im Bereich der Fondsitze eingebaut, was der Kopffreiheit nochmals zugutekommt. Der Radstand erreicht 2895 mm, die hintere Spur ist mit 1671 mm um 36 mm breiter als beim Cayenne. Zum schnittigeren Aussehen trägt zudem auch „die schnellere Windschutzscheibe“, so Designchef Michael Mauer bei der Präsentation. Gemeint ist damit eine flachere Scheibe.
Die Ladekante beträgt, so eine erste Messung vor Ort, 73 cm. Das Ladevolumen umfasst 625 bis maximal 1540 Liter in der „Normalversion“, beim Turbo Coupé sind es rund 25 Liter weniger.
Antrieb
Als Antrieb stehen für den Allradler bei der Markteinführung zwei Benziner zur Auswahl: Ein V6 mit 340 PS und 450 Nm (0-100 in 6 sec, 243 km/h Spitze) sowie ein V8 Turbo mit Biturbo, 550 PS und 770 Nm (0-100 in 3,9 sec, 286 km/h Spitze). Die Kraftstoffverbräuche liegen bei ca. 9,3 bzw. 11,3 l Benzin (212 bzw. 258 g/km CO2). Beide Motoren erfüllen Euro 6d Temp und haben einen Partikelfilter.
In einigen Monaten soll eine Plug-in-Hybridversion folgen, Näheres soll bei der Fahrpräsentation im Mai in Graz bekanntgegeben werden. Einen Diesel wird es nicht geben, Porsche gab im vergangenen Jahr seinen Rückzug vom Selbstzünder bekannt.
Das Gewicht startet bei 2030 kg, die zulässige Anhängelast beträgt beim V6-Coupé 3500/750 kg (gebremst/ungebremst).
Vertriebsvorstand im Gespräch
„Ich habe lange darauf gewartet“, meinte Vertriebsvorstand Detlev von Platen im Motor-KURIER-Gespräch. Dass Porsche erst viele Jahre nach dem Start des Vorreiters BMW X6 und weiteren Konkurrenzmodellen auf dem Gebiet mit einer eigenen Variante kommt, erklärt Platen so: „Wir passen immer sehr auf, dass wir nicht einer Mode hinterherlaufen. Wir wollen zum richtigen Zeitpunkt kommen.“
Von Platen hofft, dass mit dem neuen Coupé der Frauenanteil unter den Kunden weiter steigen wird. Schon beim Cayenne ist der weibliche Anteil unter den Käufern laut Vertriebsvorstand mit rund 35 % in Europa und rund 40 % in China deutlich höher als etwa beim Porsche 911. Viele Kunden würden zuerst einen Cayenne kaufen und danach auf einen 911er umsteigen.
Preise
Die Preise für das Cayenne Coupé beginnen in Österreich bei 104.130 Euro für die V6-Version und bei 189.675 Euro für den V8 Turbo. Zur Serienausstattung gehören unteren anderem eine Servolenkung Plus, 20-Zoll-Leichtmetallräder, der Park Assistent vorne und hinten samt Rückfahrkamera, das Active Suspension Management sowie das Sport Chrono-Paket. Ein großes Panorama-Festglasdach ist ebenfalls im Preis inbegriffen, gegen Aufpreis wird das Coupé auch mit einem Carbondach geliefert. Beim V8-Turbo ist auch eine Sportabgasanlage im Preis inbegriffen.