Porsche 911: Wenn Legenden ins Netz gehen
Von Maria Brandl
Premiere feierte der neue 911er auf der Los Angeles Motorshow. Nun wurde die Technik dahinter vorgestellt.
- Antrieb Während die äußeren Veränderungen dezent gehalten wurden, wohl um die Gene nicht zu zerstören, stecken unter der Metallhaube viele Neuerungen. Das beginnt beim Boxermotor, der durch Maßnahmen bei Einspritzung (Piezo-Injektoren), Brennverfahren und Aufladung sowie mit einem neuen Benzinpartikelfilter fit für die neuen und sich nun jährlich verschärfenden Abgasnormen gemacht wurde, übrigens unter der Leitung des Wieners Thomas Brandl. Entsprechend der Porsche-Tradition erhielt er auch 30 PS und 30 Nm mehr. Geschaltet wird mit dem neuen 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das im Panamera startete, mit größerer Spreizung und der Möglichkeit schnellerer Gangwechsel (Blitzschaltungen) sowie einer späteren Hybridisierung.
- Fahrwerk Ein besonderes Erlebnis sind auch beim neuen 911er die Bremsen. Serienmäßig sind innen belüftete und gelochte Grauguss-Bremsscheiben verbaut, die vergrößert wurden. Als Extra gibt es Keramikbremsen (PCCB). Die Bremsbeläge sind komplett kupferfrei, ein Beitrag zur Feinstaubreduktion. Statt des klassischen Unterdruckverstärkers hat der neue 911er einen elektrischen Bremskraftverstärker, das spare 1 g/km im neuen WLTP-Normzyklus und erlaube einen späteren Hybrid- oder E-Antrieb. Derzeit kommt der neue 911er ohne 48-V-System und mit Bleibatterie aus. Nur wer eine Hinterachslenkung extra bestellt, erhält eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie. Die Serienlenkung wurde direkter übersetzt. Die Räder haben nun vorne 20 und hinten 21 Zoll Durchmesser.
- Assistenz Als Weltneuheit verfügt der neue 911er über einen „Wet Mode“ (Nass-Modus) serienmäßig, wo Sensoren erkennen, wenn die Straße nass oder matschig ist und den Antrieb sowie das Stabilitätssystem entsprechend anpassen. Der Modus wird vom Lenker per Knopfdruck aktiviert und deaktiviert. Vorher wird ihm im Cockpit angezeigt, wann er dies tun soll. Die ersten Vorführungen auf nasser Strecke waren beeindruckend.
Dazu kommen die üblichen Assistenten, wobei Porsche Wert darauf legt, dass sie „nicht nerven.“ Näheres werden spätere Motor-KURIER-Tests zeigen.