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Mitsubishi: Denzel und die drei Diamanten

Die größte Hürde war zu Beginn der für Europäer etwas kompliziert auszusprechende Name. Nachdem Firmengründer Ing. Wolfgang Denzel am 12. April 1978 den Importeursvertrag für die japanische Automarke mit den drei Diamanten im Logo unterzeichnet hatte, ging es daran, den Österreichern den Namen Mitsubishi näher zu bringen.

Vierzig Jahre später geht dieser den heimischen Autokäufern wie von selbst von den Lippen und auch die Verkaufszahlen zeigen nach der Schwächeperiode des japanischen Herstellers (der inzwischen zum Nissan-Renault-Imperium gehört) wieder nach oben.

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Lancer, Colt & Co.

Begonnen hat alles 1978 mit einer bereits recht breiten Angebots-Palette, die neben dem kompakten Lancer (Einstiegspreis 82.500 Schilling inkl. 30 % Mehrwertsteuer), die Mittelklasse-Limousine Galant, das Oberklasse-Coupé Sapporo und den schnittigen Celeste umfasste. Kurz danach folgte mit dem Colt der erste Bestseller, der mit seinem einzigartigen 8-Gang-Getriebe die Liga der kompakten Schrägheckautos aufmischte.

1983 folgte mit dem Pajero jene Mitsubishi-Ikone, welche zum Musterbeispiel für die Verbindung aus straßentauglichem Alltagsfahrzeug und robusten Geländewagen wurde. Nach 35 Jahren und 4 Generationen biegt der Pajero heuer endgültig in die Zielgerade.

Wer noch einen haben will, sollte bei dem Sondermodell Pajero Final Edition (zu haben ab € 40.990,–) zuschlagen, solange der Vorrat noch reicht.

Einen weiteren Meilenstein der Mitsubishi-Historie markierte 2009 der i-MiEV als erstes Großserien-Elektroauto, das auch in Österreich verkauft wurde. Die wirtschaftlichen Turbulenzen des Herstellers sorgten zwar dafür, dass man den Weg nicht weiterverfolgte, aber mit dem Outlander Plug-in-Hybrid steht man heute als einer der erfolgreichsten Anbieter dieser Antriebstechnologie da.

Kein Wunder also, dass die Zukunft von Mitsubishi ganz in deren Zeichen steht. So werden alle Plug-in-Modelle der Nissan-Renault-Gruppe in Hinkunft mit der weiter entwickelten Technik von Mitsubishi ausgestattet werden.

Buchtipp

„In der denkwürdigen 39. Hauptversammlung wirftsich der Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Friedrich Mathern, der ein Mandat für BMW-Händler hat, für den BMW700 vehement in die Bresche.

Seinem Einsatz und dem engagierten Eingreifen von Wolfgang Denzel gelingt es buchstäblich in letzter Minute, den schon fast perfekten Verkauf von BMW an Daimler-Benz zu verhindern. So wird Wolfgang Denzel durch Wort und Tat zum Retter von BMW.“ Diese Würdigung findet sich in „Die Deutsche Automobilindustrie“, zitiertvon Martin Pfundner  im Werk über den gebürtigen Grazer und Nachfahren einer Glockengießerfamilie, über den Tausendsassa Denzel. Der Rennfahrer, Charmeur und Firmengründer war Vater des BMW 700, des Rettungsankers für BMW nach dem ZweitenWeltkrieg.

Wolfgang Denzel, Sein Sportwagen und der BMW 700“ von M. Pfundner & F. Ehn, Verlag Brüder Hollinek, 152 Seiten, 49 €.

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