Mercedes EQA: Erste Ausfahrt mit dem neuen Elektro-SUV
Von Michael Andrusio
Irgendwie kommt einem der EQA vertraut vor. Und dann wieder nicht. Erster Gedanke: Mercedes hat den GLA elektrifiziert. Und tatsächlich stehen sich EQA und GLA technisch sehr nahe. Nur, dass sich der EQA praktisch lautlos in Bewegung setzt. Wie wir bei einer ersten kurzen Ausfahrt in Wien feststellen.
EQA und GLA basieren auf derselben Plattform und sind bei Abmessungen und Proportionen praktisch identisch. Die Batterie des EQA ist im Fahrzeugboden als strukturelles Element verbaut und hat im 250 eine Speicherkapazität von 66,5 kWh.
Nachdem man weniger Kühlluft benötigt als bei den Verbrennermotoren, konnte man die entsprechenden Öffnungen im oberen Bereich zumachen. Das freut die Abteilung für Aerodynamik. Zudem wurden Front- und Heckschürze strömungsgünstiger gestaltet und spezielle Aeroräder montiert. Elektro-Ästhetik nennt Mercedes das Design für die EQ-Modelle und damit sind wir bei den markanten Unterschieden zum GLA. So bekommt auch der EQA den so genannten Black Panel Grill mit Mercedes-Stern und ein durchgängiges Leuchtenband vorne und hinten. Damit outet sich der Benz als elektrifiziert.
EQA 250
Wir können den EQA als 250 fahren, der als erstes auf den Markt kommen wird. EQA 250 heißt 140 kW/190 PS und eine Reichweite von 426 Kilometer. Hat man einen Schnelllader zur Hand, ist der Akku in 30 Minuten zu 80 Prozent geladen. Wie alle Elektroautos setzt sich der EQA nicht nur praktisch lautlos in Bewegung, sondern glänzt auch mit einem vehementen Antritt – so man das will. Dabei kann es passieren, dass die Vorderräder kurz einmal durchdrehen. Ja, der EQA 250 ist ein Fronttriebler. Aber das Kompakt-SUV ist kein Sportwagen, sondern lässt sich vor allem komfortabel durch den Wiener Stadtverkehr bewegen. Die Geräuschdämmung ist sehr gut.
Sonst findet man sich im EQA sofort zurecht. Praktisch alle Schalter kennt man aus GLA bzw. A-Klasse. Unterschiedlich und für den Elektroantrieb gestaltet sind natürlich die Anzeigen für den Fahrer – diverse Anzeigen kann man sich auch via Head-up-Display in der Frontscheibe anzeigen lassen und auch der EQA reagiert auf das Kommando „Hey, Mercedes“. Noch ein Unterschied: Die Wippen hinter dem Lenkrad sind nicht zum Schalten, sondern zum feinjustieren der Rekuperation. Vom praktisch verzögerungsfreien Segeln bis zum One-Pedal-Feeling (wo man die Bremse praktisch gar nicht mehr braucht) reicht das Spektrum.
Noch smarter wird der EQA wenn man den Eco-Assistenten aktiviert, der mahnt, wenn es Zeit ist, den Fuß vom Fahrpedal zu nehmen. Hilfreich für die Effizienz ist die Wärmepumpe, die serienmäßig verbaut ist.
Der EQA kommt als 250 Ende März/Anfang April auf den Markt. Preis: ab 48.590 Euro. Davon kann man noch die E-Auto-Förderung abziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt folgen stärkere Motoren (bis mehr als 200 kW), Modelle mit mehr Reichweite (über 500 km) und Versionen mit Allradantrieb.