Maserati Levante Trofeo: Am Steuer des stärksten Maserati
Von Michael Andrusio
Es ist das stärkste Serienauto, das Maserati in seiner langen Geschichte produziert hat. Klar, es gab auch einen MC-12, aber die Stückzahl war hier limitiert und so gering, dass man bei der Präsentation des Levante Trofeo gar nicht näher darauf eingeht.
Und dass es ausgerechnet ein SUV ist, dem diese Ehre zu Teil wird, ist auch irgendwie symptomatisch für die aktuell angesagten Kaufgewohnheiten.
Es ist ja nicht so, dass der Levante irgendwie schwächlich motorisiert war. Aber wenn die vergleichbaren SUV mit klingenden Namen mit immer mehr PS protzen dürfen - darunter auch die Nachbarn von Lamborghini mit ihrem Urus - konnte man auch bei Maserati nicht tatenlos zusehen. Ein formidables Triebwerk, das der Aufgabe gerecht wird und noch dazu von Ferrari geliefert wird, hat man ja mit dem 3,8-l-V8 Biturbo zur Hand.
Und dieser befeuert nunmehr zwei neue Modellvarianten des Levante, den GTS und den Trofeo. Beginnen wir gleich mit dem Trofeo. Hier leistet der V8 580 PS, beschleunigt den Levante in 4 Sekunden auf 100 km/h und macht ihn gegebenenfalls 300 km/h schnell.
Auch optisch hat man den Trofeo von den anderen Levante etwas abgesetzt. Nicht protzig, aber mit stimmigen Details. Vor allem die beiden Luftöffnungen für die Motorhaube, die nur der Trofeo hat, erinnern daran, dass hier ein echtes Kraftwerk im Maschinenraum arbeitet. Und das Beste: Als Fahrer hat man dieses Designdetail immer im Blickfeld. Sonst gibt es Carbonapplikationen vorne und hinten und ein entsprechendes Emblem an der Flanke.
Launch Control
Beim Druck auf den Startknopf links neben dem Lenkrad erwacht der V8 mit einem Ehrfurcht gebietenden Grollen. Einmal aufs Gaspedal steigen und der Levante stürmt wild darauf los - untermalt von einem Motorengeräusch, wie man es eben nur in Modena und Umgebung hinkriegt. Um die volle Beschleunigung zu erleben, hat Maserati eine Launch Control eingebaut (falls man so etwas irgendwo einmal braucht). Besonderheit, die die anderen Levante nicht haben, ist der Corsa-Modus. Hier wird die Karosserie abgesenkt und das ESP greift sehr spät ein.
Sonst ist man aber sowohl mit dem Sport- als auch mit dem Normalmodus gut bedient. Über Schaltpaddels aus Carbon kann man selber durch die Gänge des flott schaltenden 8-Gang-Automatikgetriebes surfen, die Lenkung arbeitet exakt und zumindest im Normalmodus bleibt noch ausreichend Federungskomfort übrig. Gefällt etwas nicht? Die Sitze könnten ruhig etwas mehr Seitenhalt bieten, zumal sich der Levante auch auf kurvigen Strecken, für sein Gewicht, sehr agil bewegen lässt.
Der Preis ist freilich entsprechend hoch. 202.000 Euro kostet der Levante Trofeo, das ist fast das Doppelte des normalen Levante Q4. Bestellungen werden schon entgegengenommen, ausgeliefert wird ab Herbst.
GTS
Wer in einem Levante die Kraftentfaltung und den Klang eines V8 wünscht, aber etwas dezenter unterwegs sein will, für den bietet Maserati den Levante als GTS an. Hier leistet der V8 530 PS, was immer noch ausreichend für atemberaubende Fahrleistungen ist. Optisch unterscheidet sich der GTS von den normalen Levante (also Diesel und S) kaum.
Der GTS kostet ab € 176.455,-