Konkurrenz für Tesla? Volvo Polestar 1
Von Michael Andrusio
Die Performance-Tochter von Volvo, Polestar, setzt nun voll auf Elektrifizierung. Erstes Modell ist der Polestar 1.
Das ist ein nach eigener Definition ein Performance-Hybrid mit einer Systemleistung von 600 PS.
Der neue Polestar 1 ist ein zweitüriges, 2+2-sitziges Grand Tourer Coupé mit sogenanntem „Electric Performance Hybrid“ Antriebsstrang. Pro Jahr werden maximal 500 Fahrzeuge produziert. Sie werden ausschließlich im Rahmen eines Abonnements angeboten, mit dem Kunden von einer festen Rate profitieren, die um zusätzliche Dienste ergänzt werden kann.
Der Polestar 1 basiert auf der skalierbaren Produkt-Architektur (SPA) von Volvo, allerdings sind rund 50 Prozent der Teile neu und von Polestar Ingenieuren maßgeschneidert. Das Fahrzeug misst gerade einmal 4,50 Meter in der Länge gegenüber dem 5,15 Meter langen Volvo S90 L.
Um Gewicht zu sparen, besteht die Karosserie des Polestar 1 weitgehend aus Kohlefaser. Die Gewichtsverteilung zwischen vorne und hinten liegt bei 48:52.
Rein elektrisch kann der Polestar 1 bis zu 150 Kilometer fahren. Die Antriebseinheit leistet 600 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 1000 Nm. Volvo kombiniert hier einen Vierzylinder-Benziner mit zwei Elektromotoren. Die E-Motoren treiben dabei die Hinterachse an, der Benziner die Vorderräder.
Weitere Modelle
Der kommende Polestar 2 wird das erste batterieelektrische Fahrzeug der Volvo Car Group sein. Das Mittelklasse-Modell tritt unter anderem als Wettbewerber des Tesla Model 3 auf. Die Entwicklung läuft noch, der Produktionsstart ist für Ende 2019 vorgesehen – mit einer höheren Auflage als beim Polestar 1.
Der Polestar 3 befindet sich in der abschließenden Designphase. Das große SUV-ähnliche Elektroauto wird preislich sowie beim Produktionsvolumen zwischen den ersten beiden Polestar Modellen angesiedelt sein.
Polestar bringt einen neuartigen Vertriebsansatz mit: Das Herzstück bildet eine monatliche Abonnement-Rate. Dadurch müssen sich Kunden nie mehr um Unannehmlichkeiten wie Kosten für Abschreibung, Versicherung und Wartung kümmern, eine Anzahlung ist nicht erforderlich. Das „Abo“ umfasst auch Abhol- und Bringdienste zu den Wartungsterminen in der Werkstatt, die Polestar direkt mit dem Kunden abstimmt. Inbegriffen sind auch Concierge-Services, außerdem lassen sich Mietwagen für bestimmte Zeiträume ordern.
Das Abonnement läuft über einen festen Zeitraum von zwei oder drei Jahren. Bei Vertragsende gibt der Kunde sein Fahrzeug zurück oder Polestar tauscht es gegen ein neues Modell. Den gebrauchten Wagen bereitet das Unternehmen auf, sodass er in einem zweiten Abovertrag als hochwertiges Polestar Modell aus zweiter Hand zum Einsatz kommen kann.
Produziert werden Volvos Polestar-Modelle übrigens in China. Das Werk befindet sich noch im Bau und soll Mitte 2018 fertig sein. Es soll das umweltfreundlichste Automobilwerk in China und eines der effizientesten weltweit werden, verspricht Volvo.