Honda Civic Type R OveRland: 10 cm höher und Offroad-Reifen
Der Honda Civic Type R ist zweifelsfrei einer der fähigsten Kompaktsportler auf dem Markt. Sein 2,0-Liter-Turbo-Benziner leistet 320 PS und 400 Nm, er geht in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, rennt 271 km/h Spitze und fährt so talentiert und ausgewogen wie wohl kein anderes Auto in seiner Klasse. Für ein paar britische Tuner reicht das aber offenbar noch lange nicht aus.
Zwei aufgemotzte Type Rs debütierten soeben auf dem sogenannten SMMT Test Day 2019, der auf dem Millbrook Testgelände im britischen Bedfordshire abgehalten wird. Das erste Exemplar ist mit Sicherheit der exotischste Civic Type R, den wir bisher gesehen haben. Er hört auf den Namen Project OveRland und wurde von Ralph Hosier Engineering aufgebaut. Mit seiner 10-Zentimeter-Höherlegung und den ultrabreiten Backen sieht er aus, als wäre er direkt aus einer Wüstenrallye auf die englische Tuningshow geplumpst. An der Vorderachskonstruktion ändert Hosier nichts. Hinten wurde jedoch kräftig gebastelt. Unter anderem mit neuen Längs- und Querlenkern. Dazu gibt es herrlich klassische Rallye-Felgen mit monumentalen 255/55/18er BF Goodrich-Pneus.
Aufgrund der massiven Kotflügelverbreiterungen musste auch an der Frontschürze des Type R Hand angelegt werden. Hosier zieht den Stoßfänger mit weiteren seitlichen Lufteinlässen deutlich in die Breite. Das Spoilerschwert des Originals streicht er dagegen ersatzlos. Ein paar Seitenschweller würden dem raubeinigen Einzelstück optisch sicher noch ganz gut tun, aber zur Verteidigung des Erbauers sei erwähnt, dass das Projekt noch nicht ganz fertig ist. Im Laufe des Juni soll es soweit sein. Und das ohne Modifikationen des Antriebsstrangs. Es bleibt also bei der Serienleistung.
Ganz anders sieht es bei unserem zweiten Kandidaten aus. Der Civic Type R von Team Dynamics Motorsport aus Droitwich ist ein astreines Tracktool mit einer erheblichen Leistungssteigerung. Mit Teilen "von der Stange" sowie einigen Einzelanfertigungen holt der Tuner 400 PS und 677 Nm aus dem Vierzylinder. Änderungen an der Ansaugung, dem Ladeluftkühler und dem Auspuff sorgen zusammen mit neuem Sportkat und geänderter Motorsteuerung für ein Leistungsplus von nahezu 25 Prozent. Noch erschreckender wirken jedoch die 277 Extra-Newtonmeter.
Weitere Änderungen kommen in Form von Stahlflex-Bremsleitungen, Eibach-Sportfedern, einstellbaren Stabilisatoren und Team Dynamics Leichtbau-Rädern in 19 Zoll mit Dunlop-Semislicks.
"Wir kennen den Civic Type R FK8 Rennwagen sehr gut", sagt Team Dynamics Manager James Rodgers. "Hier wollten wir zeigen, was man aus dem Serienauto mit ein paar leichten Modifikationen herausholen kann. Das Standard-Auto ist bereits so kompetent, dass es wirklich nicht viel braucht, um es auf das nächste Level zu bringen."
Honda UK stellte den beiden Firmen die Fahrzeuge für den Umbau, allerdings hat der japanische Hersteller keine Pläne für eine Serienproduktion. Sollten Sie nun allerdings hin und weg sein und unbedingt eines der beiden Fahrzeuge besitzen wollen, dann werden Ihnen die Erbauer sicher gerne behilflich sein. Wie viel das Ganze kostet, werden Sie dann allerdings selbst verhandeln müssen.