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Förderland: Österreich fördert E-Autos und Ladestellen, in Deutschland bricht der Verkauf ein

Die Autobranche steht vor einer der größten Veränderungen und die Politik mischt kräftig mit. Beispiel Deutschland: Die weggefallene Kaufprämie für Elektroautos macht sich bei unseren Nachbarn beim Absatz von Batterie-Pkw schmerzhaft bemerkbar. 

Der Anteil an E-Autos in Deutschland schrumpft
Knapp 27.500 Autos mit reinem Batterieantrieb (BEV) wurden im Februar neu zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag mitteilte. Das waren demnach mehr als 15 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Anteil von BEV an allen Neuzulassungen schrumpfte im Februar im Vorjahresvergleich um fast einen ganzen Prozentpunkt auf 12,6 Prozent.

"Der Markt für Elektroautos hat den Rückwärtsgang eingelegt", teilte Marktexperte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY am Dienstag mit. Diese Entwicklung werde sich weiter fortsetzen. "Einige Hersteller gewähren aktuell hohe Rabatte für ihre Elektroautos, um das Auslaufen der Umweltprämie abzufedern", teilte Gall weiter mit. "Diese Aktionen sollen aber zeitlich befristet sein." Sollten die Preise anschließend wieder steigen, werde sich auch der Absatz von E-Autos weiter negativ entwickeln. Die Kaufprämie der Bundesregierung war im vergangenen Jahr nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts kurzfristig und vorzeitig gestoppt worden.

Insgesamt wurden laut KBA im vergangenen Monat 217.388 Pkw neu in Deutschland zugelassen. Das waren 5,4 Prozent mehr als im Februar 2023. "Damit setzt sich der positive Jahresstart fort", teilte der Verband der Automobilindustrie mit. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau hänge der Absatz aber weiter hinterher.

Und in Österreich?

Auch hier ist der Autobestand ist im Vorjahr auf 5,19 Millionen Pkw leicht gestiegen, wobei der Anteil an E-Autos mit drei Prozent noch sehr klein ist. Anders als Deutschland setzt Österreich aber weiterhin auf Förderungen: 114,5 Millionen Euro im Fördertopf. Die Förderung setzt sich aus dem E-Mobilitätsbonusanteil des Klimaschutzministeriums sowie dem Anteil der Auto- und Zweiradimporteure zusammen. Privatpersonen bekommen für den Kauf eines E-Autos bis zu 5.000, für ein E-Motorrad bis zu 2.300 Euro. 

Was in Österreich auch gefördert wird, ist private Ladeinfrastruktur. Denn noch immer ist die Lade-Problematik für viele ein gewichtiges Argumtent, nicht auf Stromer umzusteigen. Für Wallboxen und Ladekabel gibt es bis zu 600 Euro, Errichter von Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern erhalten bis zu 1.800 Euro.

Für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur gibt es bis zu 30.000 Euro Förderung. Mit weiteren 10 Millionen Euro soll die Schnellladeinfrastruktur in derzeit unterversorgten Gebieten vorangetrieben werden. 

Die E-Mobilitätsoffensive 2023 läuft längstens bis 31. März 2024, danach gibt es Neuerungen. So sieht  die Förderung der E-Ladeinfrastruktur laut ÖAMTC derzeit aus. 

  • Die Förderung kann entweder im Zuge des Kaufs eines E-PKWs gemeinsam mit dem Fahrzeug erfolgen oder separat (unabhängig vom Fahrzeugkauf) beantragt werden. 
     
  • Förderfähig sind die Ladestation selbst (kommunikationsfähige Wallbox bzw. kommunikationsfähiges intelligentes Ladekabel) sowie bei einer fix installierten Wallbox auch die Installationskosten gefördert werden
     
  • Bei einer Wallbox im Ein-/Zweifamilienwohnhaus können die kommunikationsfähige Wallbox sowie Installationskosten (Material und Montagekosten für bspw. Elektriker, Grabungsarbeiten, Mauerdurchbrüche oder Datenanbindung), welche die Wallbox unmittelbar betreffen gefördert werden
     
  • Bei einer Wallbox im Mehrparteienhaus als Einzel- oder Gemeinschaftsanlage können unter anderem kommunikationsfähige Wallbox, Installationskosten (Material und Montagekosten für bspw. Elektriker und Grabungsarbeiten oder Mauerdurchbrüche), welche die Wallbox bzw. die Basisinfrastruktur unmittelbar betreffen,  elektrische Leitungen zwischen Stromzähler des Netzbetreibers und Master-Wallbox bzw. Backend inkl. Datenleitungen zur Zentraleinheit mit notwendigen Kabeltrassen, Steigleitungen, Verrohrungen, sowie auch Planungs- und Projektierungskosten bis 10 % der Gesamtkosten verrechnet werden.

In Österreich ist die Förderaktion der E-Mobilität Teil des Jahresprogrammes 2024 des Klima- und Energiefonds. Seit Ende Februar können für das Jahr 2024 Anträge unter umweltfoerderung.at gestellt werden. Die E-Mobilitätsoffensive 2023 läuft längstens bis 31. März 2024.