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Erste Ausfahrt mit dem neuen Renault Espace

Man hätte ihn auch Grand Austral nennen können. Aber die Verlockung war natürlich zu groß, das neue große SUV mit drei Sitzreihen in die Ahnenreihe des Espace zu stellen, mit dem Renault einst die Großraumlimousine europäischer Prägung erfunden hatte.

So sehr die Namensfrage auch dogmatische Zirkel von Wächtern der Automobilhistorie beschäftigen mag. Jene Kundschaft, die solche Autos auch tatsächlich kauft, begegnet dem neuen Espace vermutlich pragmatischer. Und die Abstimmung, ob Minivan oder SUV ist ja auf dem Markt für Autos des D-Segments bereits eindeutig gegen die klassische Großraumlimousine entschieden worden.

Zeit also, sich den wahren Fähigkeiten des neuen Renault Espace zuzuwenden.

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Was bei einer ersten Ausfahrt mit dem Siebensitzer aufgefallen ist:

Dimensionen

Gegen den aktuellen Trend ist der neue Espace nicht größer und schwerer als das Vorgängermodell.  Mit 4,72 m ist er knapp 14 Zentimeter kürzer und mit 1.622 kg (Fünfsitzer mit Basisausstattung) um rund 200 kg leichter. Trotzdem hat er klassenübliche Raumverhältnisse zu bieten. Dass die beiden Klappsitze in der dritten Reihe nur Kindern zugemutet werden können, ist dabei nicht überraschend.

Zusätzlich zu den überschaubaren Abmessungen wirkt sich auch noch die (außer bei der Basisversion serienmäßige) Allradlenkung positiv auf die Manövrierfähigkeit aus. So hat der neue Espace  mit 10,4 m einen gleich großen Wendekreis wie der kompakte Clio.

Und das vergleichsweise geringe Gewicht wirkt sich nicht nur im Fahrverhalten positiv aus, sondern naturgemäß auch im Verbrauch (siehe unten).

Platzverhältnisse

Bei der Grundsatzentscheidung Fünf- oder Siebensitzer spielt der Preis des Espace keine Rolle. Beide Versionen kosten gleich viel. Ob das bedeutet, dass die zwei Zusatzsitze in der dritten Reihe gratis sind, oder Käufer des Fünfsitzers sie bezahlen, auch wenn sie sie nicht nehmen, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Der Unterschied bei der Ladekapazität hält sich mit rund 100 Litern jedenfalls in Grenzen. In jedem Fall lässt sich durch das Umlegen der Sitzreihen 2 und 3 ein ebener Ladeboden gestalten, was die Beladung erleichtert. Zur Verfügung steht mit maximal 1.818 l bzw. 1.714 l (beim Siebensitzer) in beiden Fällen ausreichend üppige Ladekapazität.

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Und als Draufgabe bietet der neue Espace auch in der Passagierkabine Ablagen mit insgesamt 39 Liter Fassungsvermögen.

Anmerkung zu den Kindersitzen: Es finden sich zwar Arretierungspunkte für drei Isofix-Sitze an Bord, allerdings nicht mehr nebeneinander in der zweiten Reihe. Durch die schlankere Karosserieform gehen sich dort nur mehr zwei an den Außensitzen aus. Der Dritte kann auf dem Beifahrersitz in der ersten Reihe angebracht werden.

Motorisierung

Angeboten wird der neue Espace ausschließlich mit der hauseigenen E-Tech Full Hybrid Motorisierung, die im kleineren Bruder Austral erstmals zu haben war. Dabei wird ein 131 PS starker Dreizylinder-Benziner mit zwei Elektromotoren kombiniert. Der stärkere mit 68 PS unterstützt den Benziner beim Vortrieb und wird von der Batterie mit 2,0 kWh Kapazität mit Strom versorgt. Der kleinere mit 25 PS arbeitet als Startergenerator und sorgt für den Wechsel der Fahrstufen des kupplungslosen Multi-Mode-Getriebes. Dieses bietet zwei Fahrstufen für den Elektroantrieb und vier Stufen zur Portionierung der Kraft des Verbrenners.

Klingt kompliziert, ist es technisch gesehen auch. In der Anwendung bleibt von dem ganzen Zauber im Hintergrund nur über, dass die 199 PS Systemleistung durchaus in der Lage sind, den Espace standesgemäß zu bewegen. Die eine oder andere akustische Irritation, wenn etwa der Dreizylinder zwecks Stromproduktion selbsttätig anspringt, obwohl gerade elektrisch gefahren wird, muss als systemimmanent verbucht werden und wird wohl zu einem Gewöhnungseffekt führen.

Das gilt jedoch kaum für die Abstimmung zwischen Rekuperations- und klassischer Bremse. Irgendwie bleibt die Fuhre zwar dann doch immer noch rechtzeitig stehen, die Betätigung des Bremspedals liefert jedoch kein konsistentes Gefühl. Auch wenn die Rekuperationsstufen des elektrischen Systems per Wippen am Lenkrad direkt angewählt werden können, bleibt bei der Aufteilung der Bremsarbeit unter den beiden Systemen noch Luft nach oben.

 

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Verbrauch

In der Theorie des Normverbrauchs liegt die Latte bei herzeigbaren 4,7 Litern für 100 km. Wie weit drüber sich der reale Verbrauch manifestiert, hängt naturgemäß von den Einsatzbedingungen ab. Ist viel Stadtbetrieb dabei, wird sich der technische Aufwand des E-Tech Full Hybrid auf den längeren Streckenanteilen im Elektro-Modus entsprechend lohnen. Geht es oft auf die Autobahn, schmilzt der Vorteil gegenüber herkömmlicheren Motorisierungen. Aber ein an sich in einem großen SUV gut eingesetzter Diesel ist hier ohnehin nicht zu bekommen. Genauso wenig wie ein Allradantrieb, der dem Espace bei uns gut zu Gesicht stehen würde.

Verfügbarkeit

Der neue Renault Espace kann in Österreich bereits bestellt werden und sollte ab September zu haben sein. Laut Renault sind keine überlangen Lieferzeiten zu erwarten.

Der Einstiegspreis liegt bei 44.390 € für die Basisversion Techno. Den Espace mit der besten Ausstattung namens Iconic gibt’s ab 49.990 €.