Erste Ausfahrt mit dem neuen Skoda Karoq
Von Ad Raufer
Technisch weitgehend baugleich mit dem Seat Ateca und auch mit dem noch heuer startenden VW T-Roc, wird der ebenso hochformatige wie kastenförmige Yeti dieser Tage vom sehr viel konventioneller gestylten Karoq abgelöst.
Skoda ist mit dem nach dem sagenhaften Schneemenschen aus dem Hochgebirge des Himalaja benannten Yeti ein Volltreffer gelungen, der sich verkauft hat wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Nun soll mit Hilfe substanzieller Synergieeffekte zwischen den einzelnen Konzernmodellen (und zwar durch die weitgehende Vereinheitlichung der Motor-, Infotainment-/Konnektivitäts- und Elektronik-Baukästen) eben auch der Karoq von der gleichteiligen Plattformstrategie profitieren.
Hand in Hand damit geht auch eine völlige Neupositionierung des Ost-SUV, wie die geänderten Abmessungen auf den ersten Blick ja recht anschaulich verdeutlichen: Mit 4,38 Meter ist der Karoq gleich 16 Zentimeter länger, 5 Zentimeter breiter und 8 Zentimeter niedriger als der Yeti, der Radstand wuchs von 2,58 auf 2,64 Meter, das Kofferraumvolumen von 405 bis 1580 auf nunmehr 521 bis 1630 Liter.
In Verbindung mit dem sogenannten Varioflex-System, das aus drei separaten Rücksitzen besteht, die einzeln verstellt und auch komplett ausgebaut werden können, erhöht sich das Ladevolumen von 1760 auf nunmehr stattliche 1810 Liter. Das sind immerhin 70 Liter mehr als im nicht gerade kleinen Skoda Octavia Combi.
Länger, breiter und flacher als der hochformatige Vorgänger, wandert der Karoq nun in die Tiguan-Klasse ab, schafft damit Platz für ein kleines Skoda-SUV, das ab 2019 auf Polo-Basis kommt und erinnert optisch stark an den 4,70 Meter langen, somit 32 Zentimeter längeren Kodiaq.
Das bisher unverwechselbare Design macht allerdings Platz für einen weniger schrulligen, dafür gefälligeren und angepassteren Einheits-Look, womit der Skoda Karoq aber leider auch weit weniger verwechslungssicher ist als der 2009 lancierte Yeti.
Am Steuer
Die Motorenpalette setzt sich aus zwei Benzinern und zwei Dieselaggregaten zusammen. Alle Triebwerke sind ebenso bekannte wie bewährte turboaufgeladene Direkteinspritzer, überzeugen mit Sparsamkeit, ausgeprägter Laufruhe und beeindruckender Durchzugskraft und leisten 115 PS (3-Zylinder-1,0 TSI/1,6 TDI und 150 PS (1,5-TSI/2,0 TDI).
Der 1,5-Benziner verfügt über die bei VW genannte Active Cylinder Technology (ACT), bei der bei Fahrten im Drehzahlbereich zwischen 1400 und 4000 Umdrehungen und bei Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h unabhängig vom gewählten Gang zwei der vier Zylinder – vollkommen unmerklich – deaktiviert werden. Das spart Schadstoff-Emissionen wie auch Sprit, geht aber nicht zu Lasten des Temperaments.
Ein stärkerer Zweiliter-Diesel mit 190 PS und serienmäßigem Allradantrieb wird übrigens im Frühjahr 2018 nachgeschoben, ein 150-PS-4WD-Benziner im Herbst. Die Versionen mit Basismotorisierungen müssen mit Frontantrieb das Auslangen finden.
Der Karoq steht ab jetzt in den Schauräumen der Skoda-Händler, ausstattungsseitig stehen zwei Versionen – Ambition und Style – zur Wahl. Sonderangebote sind Skodas schon längst keine mehr, da macht auch der Karoq keine Ausnahme: Die Preise sind ambitioniert, fairerweise allerdings dazugesagt werden, dass schon die Basisversion (Ambition) prächtig ausstaffiert ist, die Kunden also sehr viel Auto fürs sauer verdiente Geld bekommen.
Die heimischen Tarife beginnen bei € 25.790,– (Benzin) beziehungsweise € 28.290, – (Diesel), 4WD-Antrieb ist ab € 32.690.– und (im Moment) nur in Verbindung mit Dieselmotoren zu haben.