Erste Ausfahrt mit dem neuen BMW 3er Touring
Von Maria Brandl
Sieben Monate nach dem Start des neuen Dreier schiebt BMW im Oktober den Touring nach. Gegenüber dem bisherigen 3er Kombi legte der neue um stattliche 76 mm auf 4,7 Meter zu (siehe Zusatzartikel), auch an Breite und Höhe nahm er etwas zu. Der Radstand stieg um 41 auf 2851 mm. Auch die Spurbreiten vorne und hinten wurden vergrößert.
Bei den Scheinwerfern setzt der neue Touring auf die übliche Voll-LED-Technik. Innen übernimmt er das Cockpit der neuen 3er Limousine mit der Neugestaltung von Gangwahlschalter und Bedienfeld in der Mittelkonsole. Wichtige Dreh-/Druckschalter blieben erhalten. Der Bedien-Bildschirm ist groß genug für gut sichtbare Anzeigen, gleichzeitig aber angenehm dezent. Grundsätzlich sind Funktionen während der Fahrt per Berührung des Bildschirms (Touchscreen), zentralem Bedienknopf (iDrive), Lenkradtasten, Sprach- oder Gestensteuerung zu erledigen.
Auf den ersten Probekilometern fällt das spürbar gestiegene Raumangebot auf. Vor allem im Fond sitzen nun auch Größergewachsene komfortabel. Das Ladevolumen beträgt 500 bis 1500 Liter. Sehr praktisch und wirksam zeigten sich Antirutschschienen im Ladeboden, die jedoch aufpreispflichtig sind.
Fahrerlebnis
Die Testfahrt erfolgte mit dem 330d xDrive, also dem Reihensechszylinder mit 265 PS. Das Fahren ist ein Erlebnis deutscher Automobilbaukunst, die sich künftig mit dem E-Antrieb wohl anders gestalten wird. Im neuen 330d xDrive Touring funktioniert das Zusammenspiel von Fahrwerk, Lenkung, Motor und Getriebe auf in dieser Klasse wohl höchstem Niveau. Das in der ersten Sekunde etwas befremdlich dicke Lenkrad erweist sich schnell als stimmiges Detail.
Der Touring ist sehr gut gedämmt, Motorengeräusche dringen selbst beim Beschleunigen nur dezent ans Ohr der Passagiere. Allein das harte Abrollgeräusch der Runflatreifen ist ab Landstraßentempo allgegenwärtig.
Ein wichtiges Kaufkriterium bei einem Touring ist die Praktikabilität. Hier hat der 3er Kombi einiges zu bieten. Serienmäßig ist die geteilt zu öffnende Heckklappe sowie die automatische Heckklappenbetätigung. Die hinteren Rückenlehnen lassen sich so umlegen, dass ein flacher Laderaum entsteht. Die Ladekante ist mit ab 619 mm angenehm niedrig. Die Breite der Heckklappenöffnung wurde verbreitert, was das Einladen sperriger Güter erleichtert.
Der 3er Touring verfügt über die zeitgemäße Palette an Assistenzsystemen, die sich gegen Aufpreis beliebig erweitern lassen. Ähnliches gilt für die Vernetzung sowie diverse Sportpakete mit z.B. variabler Sportlenkung oder M Sportdifferenzial. Erstmals wird der 3er Touring zudem via Funk („over the air“) mit neuer Software, auch im sicherheitskritischen Bereich, versehen. Auch neue Software-Funktionen lassen sich so generieren.
Markteinführung ist am 12. Oktober. Bis November stehen je drei Diesel- und Benzinmotoren zur Auswahl (siehe Zusatzartikel). Der Plug-in-Hybrid startet im Sommer 2020 (mehr dazu im Motor-KURIER am 15.8.).
Maße: L x B x H 4709 (+76) x 1827 (+16) x 1440 (+11) mm, Radstand 2851 (+41) mm, Bodenfreiheit 141 mm, Wendekreis 11,4 mm, Tank 40 l bzw. 59 l, Gewicht ab 1565 kg, Zuladung ab 605 kg, Ladevolumen ab 500–1510 l, Anhängelast ab 1600/ 750 kg, Ladekantenhöhe ab 619 mm.
Fahrwerk Doppelgelenk-Vorderachse, Fünflenker-Hinterachse, vier belüftete Scheibenbremsen, elektromechanische Zahnstangenlenkung (optional Sportlenkung), Hinterrad- bzw. Allradantrieb xDrive.
Motoren Ab Start ein Benziner (330i/258 PS mit und ohne Allradantrieb), zwei Diesel (320d/ 190 PS mit und ohne Allradantrieb, 330d/265 PS mit Allrad). Im November folgen der 318d/150 PS sowie die Benziner 320i/184 PS, beide nur mit Heckantrieb, sowie der M3340i/374 PS mit Allrad. Die Plug-in-Hybridversion folgt 2020.
Österreichstart 12. Oktober.
Preise Ab 44.000 €.