Erste Ausfahrt im neuen Audi SQ8 TDI
Von Michael Andrusio
Die einen verkünden den Abschied vom Diesel. Andere wiederum bringen ein SUV mit Dampfhammer-Diesel, so wie Audi. Die Ingolstädter machen den Q8 nunmehr zum SQ8 TDI und dies ist fortan das erklärte Topmodell der Q8-Reihe. Auf die Frage, warum es dieses Auto gibt, erklären die Audi-Leute entwaffnend, dass beim Q7 jedes siebente Fahrzeug ein SQ7 war. Und mit dem SQ8 – so rechnet man sich in Ingolstadt aus – wird man an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen.
Der Motor ist grundsätzlich derselbe, den man schon im SQ7 TDI eingesetzt hat. Also ein V8-Diesel mit 4 Litern Hubraum und zwei Turboladern, wobei ein Turbo nur für den Hochdrehzahlbereich da ist. Dazu arbeitet im Motorraum noch ein elektrisch angetriebener Verdichter. Die Leistung beträgt 435 PS (maximales Drehmoment 900 Nm).
Der Audi verfügt über ein 48-Volt-Bordnetz, das wiederum essentiell für das Mild-Hybrid-System des SQ8 ist. Es arbeitet mit einer Lithium-Ionen-Batterie und soll den Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,5 Liter pro 100 Kilometer reduzieren. Stichwort Verbrauch: Den gibt Audi mit 7,8 Liter pro 100 Kilometer an.
Nach dem Start brummt und grollt der V8 sonor vor sich hin. Beim Tritt aufs Gaspedal stürmt das 2-Tonnen-SUV los, wie ein gereizter Rodeobulle – und ist nach 4,8 Sekunden 100 km/h schnell. Die Höchstgeschwindigkeit limitiert Audi übrigens mit 250 km/h.
In Sachen Fahrwerk passierte die „S-Werdung“ praktisch nur über die Software, wie uns der zuständige Entwickler erklärt. Auf Wunsch sorgen Wankstabilisierung, Sportdifferential und Allradlenkung dafür, dass der SQ8 auch auf kurvigen Strecken überraschend agil zu bewegen ist. So lange, bis sich die Physik einmischt und doch daran erinnert, dass hier 2,2 Tonnen unterwegs sind.
Die eigentliche Stärke des SQ8 TDI liegt freilich vielmehr im entspannten Dahingleiten. Längere Strecken nimmt man gern in Angriff, zumal der Motor nie unangenehm laut wird, das Fahrwerk ausreichend Komfort bietet (dank der serienmäßigen Luftfederung) und der große Audi seine Fahrgäste mit diversen Goodies verhätschelt. Toll, und zwar unabhängig davon, ob es um die Kurve oder geradeaus geht, sind die S-Sportsitze plus mit integrierten Kopfstützen und hohen Wangen (die sind optional, normale Sportsitze sind aber serienmäßig). Fürs noble Ambiente sorgt zudem noch eine Alcantara-Verkleidung.
Das Virtual Cockpit von Audi ist im SQ8 TDI übrigens serienmäßig.
Optisch erkennt man das neue Topmodell an der matt-silbrig gehaltenen Single-Frame-Maske, einem silbrig glänzenden Unterfahrschutz und natürlich dem zweifachen Doppelrohrauspuff.
Natürlich gibt es auch für das Topmodell der Q8-Reihe noch diverse Extras, wobei das Schienensystem mit Fixierset für diverse Dinge, die sich im großen Laderaum befinden, wohl keine schlechte Investition ist.
Zu haben ist der Audi SQ8 TDI ab September. Preis: ab € 125.450,-