Erste Ausfahrt: Das kann der neue Porsche Panamera GTS
Von Michael Andrusio
Die 20-Mehr-PS allein werden es wohl nicht sein. Allerdings könnte der Grund, sich einen Panamera GTS zuzulegen sehr wohl mit der Motorisierung zusammenhängen. Hat doch der GTS bereits den V8-Zylinder mit Biturbo-Aufladung und 460 PS unter der Haube – während im4S ein aufgeladener V6 mit 440 PS für den Vortrieb sorgt. Darüber gibt es dann noch den Panamera Turbo (550 PS) und zwei Hybrid-Varianten (462 bzw. 680 PS).
Das Kürzel GTS (steht für Gran Turismo Sport) hat in
Stuttgart ja schon Tradition, beginnend mit dem legendären 904 GTS. Und auch vom Vorgänger-Panamera gab es schon eine GTS-Variante – die sich großer Beliebtheit erfreute, dementsprechend rechnet der Importeur auch für das neue Modell mit einem GTS-Anteil von 60 Prozent (ohne Hybride).
Eine Neuerung beim GTS 2019 betrifft die Modellvarianten, denn nunmehr kann der noble Stuttgarter sowohl als Limousine als auch als Sport Turismo (das ist die geräumigere Variante) geordert werden.
Die Porsche-Leute werden bei der Präsentation nicht müde, die „überragenden querdynamischen Fahreigenschaften“ herauszustreichen. Nun glauben wir solche Dinge den Porsche-Entwicklern mittlerweile praktisch ung’schaut. Dennoch schickt man uns zur Untermauerung der These auf die Rennstrecke von
Bahrain. Hier kann der Panamera GTS seine querdynamischen Talente eindrucksvoll unter Beweis stellen. Diesbezüglich hilft der Umstand, dass das Fahrwerk um 10 mm tiefergelegt wurde und das Auto serienmäßig über Allradlenkung verfügt. Im Sport Plus Modus setzt das PSM spät ein, um die Fuhre wieder einzufangen. Auf der anderen Seite bleibt es eben ein Faktum, dass die Fliehkräfte gut 2 Tonnen als Angriffsfläche haben.
Der V8-Biturbo beschleunigt den Panamera in 4,1 Sekunden auf 100 km/h (und wenn es sein muss auch weiter bis rund 290 km/h), grollt und brummt dabei durchaus gefällig (vor allem im Sport Plus Modus), wird aber dabei nicht wirklich laut.
Für den Abtrieb sorgt ein Heckspoiler, dessen Choreografie beim Ausklappen bei der Limousine seines gleichen sucht. Der Spoiler fährt aus, teilt sich, gleitet auf beide Seiten und füllt die Lücke in der Mitte mit einem dritten Teil.
Mindestens ebenso beeindruckend wie die Querdynamik auf der Rennstrecke ist aber der Komfort, den der Porsche bietet, wenn man auf öffentlichen Straßen unterwegs ist. Wenn man ganz entspannt mit Fahrgästen im Fond dahingleiten will – bitteschön, lässt sich auch bewerkstelligen.
Zur GTS-Werdung gehören auch unter anderem ein Sport-Design-Paket mit schwarzen Applikationen und ein tolles Alcantara-Lenkrad im Cockpit. Was kostet der Spaß? Der Panamera GTS kostet ab € 175.920,–, der Sport Turismo ab € 180.401,–. Die ersten Autos werden ab Dezember ausgeliefert.