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Cupra Formentor: So fährt sich der erste eigenständige Cupra

Er ist quasi ein Abschiedsgeschenk. Der Cupra Formentor, das erste Modell der spanischen Abteilung des VW-Konzerns, das es nur unter der neuen Marke Cupra gibt.

Die beiden Hauptprotagonisten, die hinter Cupra als eigenständiger sportlicher Marke von Seat und dem Formentor stehen, sind inzwischen nicht mehr in Diensten der Spanier.  Beide – Ex-Seat-Chef Luca de Meo und sein oberster Designer Alejandro Mesonero – wurden ja noch vor dem offiziellen Marktstart des Formentor von Renault abgeworben.

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Mit dem Cupra Formentor haben die beiden der jungen Marke jedenfalls ein sehr schönes Auto hinterlassen, dessen Formensprache positiv aus dem aktuellen SUV-Meer heraussticht.Ohne bemüht auf SUV-Coupé zu machen und dennoch auf den ersten Blick sportlich in der Erscheinung ist der Formentor eine erfreuliche Erscheinung in dem von zunehmender Uniformität geprägten Segment. In jeder Hinsicht also nicht „just another SUV“. Oder eben Crossover, oder was sich die Marketingleute sonst noch als Schubladen einfallen lassen.

Alltagstauglicher Sportler

Im Fahrbetrieb zeigt sich die vorläufig stärkste Variante mit 310 PS als vollkommen alltagstauglich, obwohl man es mit ihr auch richtig krachen lassen kann. Die via Cupra-Knopf auf dem Lenkrad einstellbaren Fahrmodi bieten nämlich eine sehr breite Spreizung von Comfort bis zum Rennstrecken-Trimm. Und dank des Allradantriebs des Topmodells gibt’s auch einen Gelände-Modus.

Einschub: Abgesehen von der für die erste Probefahrt zur Verfügung gestellten vorläufigen Top-Version (ein Überflieger mit an die 400 PS Leistung ist noch nin Planung), gibt es den Formentor auch in zivileren Varianten. Neben einem Diesel (2,0 TDI mit 150 PS) stehen noch drei weitere Benziner (1,5 TSI mit 150 PS, 2,0 TSI mit 190 oder 245 PS) und gleich zwei Plug-in-Hybride (204 bzw. 245 PS) ebenso wie Front- oder Allradantrieb und zwei Getriebe-Optionen (6-Gang-manuell, 7-Gang-DSG) in verschiedensten Kombinationen zur Wahl. Der 310-PS-Benziner ist bereits verfügbar, der 150-PS-TSI soll noch heuer kommen, alle anderen Varianten im nächsten Frühjahr.

Zurück ans Steuer des Cupra Formentor VZ 2.0 TSI 310 PS DSG 4Drive, wie er mit offiziellem Namen heißt. Rollt man in Comfort dahin, bleibt er akustisch sehr zurückhaltend und auch die Federung macht dem Namen des Modus alle Ehre.

In „Sport“ wird nicht nur akustisch ein Zahn zugelegt (tiefes Bollern samt automatischem Zwischengas beim Zurückschalten), auch das Ansprechverhalten des Zweiliter-Motors und die Schaltzeiten des 7-Gang-DSG sind auf hurtig getrimmt.

Im Cupra-Modus schließlich brechen (fast) alle Dämme und das Fahrwerk wird noch einen Tick härter. Wem das noch nicht genug ist, der kann via individueller Einstellung nachhärten – was aber wohl nur auf der Rennstrecke sinnvoll sein wird.

Insgesamt legt der Formentor eine beeindruckende Agilität an den Tag, die auch eines Sportwagens würdig wäre. Dabei bietet er aber fast so viel Platz wie ein Seat Ateca. Seine Länge von nur 4,45 m (Ateca 4,38 m) sieht man ihm auf den ersten Blick nicht an. Die für ein SUV geringe Fahrzeughöhe von 1,51 m (Ateca 1,60 m) und die gestreckte Gestalt lassen ihn nämlich länger erscheinen, als er tatsächlich ist.

Durch das Cockpit des Formentor ist auch die neue Digitalisierungs-Welle der Wolfsburger Konzernmutter geschwappt. Das muss man nicht mögen (haptische „Slider“ statt Drehknöpfe oder Tasten, Mini-Schalthebel etc.), sie wird aber von den Wolfsburgern wohl so lange quer über das Marken-Portfolio ausgerollt werden, bis man sich gar nichts Anderes mehr vorstellen wird können.

Unterm Strich ist der Formentor eine erfeuliche Erscheinung im Straßenbild, der das Zeug in sich hat, über seine Marke hinauszuwachsen. Und die 310-PS-Version (die ab 51.720 € zu haben ist) zeigt, dass man die Sache mit der Sportlichkeit auch vom Fahrwerk und der soliden Steifigkeit der Karosserie her sehr ernst genommen hat.

Was den Versionen mit weniger Leistung sicher auch nicht schaden wird.