BMW 6er GT: Ein Freund der leisen Töne
Von Peter Schönlaub
Der 5er GT wurde in unseren Breiten unter seinem Wert geschlagen. Der Grund dafür: Er litt wohl unter einem Design, das wenig Begehrlichkeit weckte. Wie so oft dringt man dann nicht erst zu den inneren Werten vor.
BMW drückt daher auf die Reset-Taste und hebt das Konzept in der hauseigenen Hierarchie eine Stufe höher: Der neue 6er GT verfügt über die gleiche Architektur wie 7er, 5er und X3 (siehe oben). Mit dem alten 5er GT hat er laut Projektleiter Claus-Otto Griebel nur mehr zwei Bauteile gemein: Außenspiegel und Türschnalle. Ganz wesentlicher Unterschied: Die weitaus flachere Dachlinie bringt Eleganz und vermeidet vor allem im Heckbereich die wenig raffinierte Schwere des Vorgängers.
Diese enge Verwandtschaft zu den Big Players des Hauses beschert dem 6er GT außerdem uneingeschränkten Zugang zu den modernsten Assistenz- und Infotainmentsystemen, obendrein wurde die Länge auf stattliche 5,09 Meter gestreckt. Ihr verdankt der GT ein gewaltiges Raumangebot – vorne, im Fond und erst recht im Kofferraum: 610 bis 1800 Liter passen nun unter die Heckklappe.
Der erste Fahreindruck mit einem 640i xDrive (3,0-l-Sechszylinder, 340 PS, 83.750 Euro) bestätigt das neue Modell als echten Granturismo mit viel Luxus, ansprechender Fahrdynamik, vor allem aber extrem hohem Komfort. Das Testauto mit optionaler Luftfederung, Wankstabilisator und Integral-Aktivlenkung verblüffte mit überraschenden Schwebe-Eigenschaften, ohne das Gefühl für die Fahrbahn zu verwässern. Ebenfalls spektakulär: die Geräuschdämmung und die überbreiten, bequemen Sitze. Großer Vorteil des 6er GT gegenüber 7er oder 5er: Man thront gut 6 cm höher, was den Einstieg erleichtert und die Übersicht verbessert.
Der neue 6er GT startet im November mit je zwei Benzin- und Dieselmotoren (258 bis 340 PS) zu Preisen ab € 69.650,–.