Automarkt in der EU legt 2023 zu - Elektro überholt Diesel
Eine schwächere Entwicklung in Deutschland hat die Erholung des europäischen Neuwagen-Marktes im vergangenen Jahr gedämpft. In der Europäischen Union (EU) kamen 2023 mit 10,5 Millionen Pkw knapp 14 Prozent mehr Neuwagen auf die Straße als im Vorjahr, wie der Herstellerverband ACEA am Donnerstag mitteilte.
Dabei legten die großen Märkte Frankreich, Italien und Spanien um 16 bis 19 Prozent zu, während das Schwergewicht Deutschland nur ein Plus von 7,3 Prozent verzeichnete. Das Rekordniveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, als 15,3 Millionen Autos neu registriert wurden, ist noch weit entfernt. Kapriolen um die Elektroauto-Förderungen waren der Grund für das schwache Abschneiden des deutschen Marktes. Durch den Wegfall der Subventionen für gewerbliche Kunden brachen im Dezember die Neuzulassungen von batterieelektrischen Autos um 47,6 Prozent ein.
Das lag auch an einem Basiseffekt, hatten sich vor Jahresfrist doch viele Käufer in Erwartung sinkender Förderung noch E-Autos angeschafft. Auch Plug-in-Hybride litten unter dem Entzug der staatlichen Förderung.
Die Zahl neuer E-Autos stieg in der EU um 37 Prozent auf 1,54 Millionen. Der Marktanteil kletterte auf 14,6 Prozent. Auf Benziner entfällt der größte Anteil von 35,3 Prozent. Ihr Absatz legte um gut zehn Prozent auf 3,7 Millionen Einheiten zu. Zweitgrößte Antriebsart sind integrierte Hybride (25,8 Prozent), während extern aufladbare Plug-in-Hybride nur 7,7 Prozent ausmachen. Diesel-Fahrzeuge sind immer weniger gefragt, ihr Marktanteil schrumpfte um fast drei Prozentpunkte auf 13,6 Prozent. Auch hier war Deutschland im Dezember ein Ausreißer und wuchs gegen den Trend um zehn Prozent, auf Jahressicht kamen drei Prozent mehr neue Diesel auf die Straße.
Zum Vergleich: In Österreich lag der Elektroautoanteil bei 19,9 Prozent, der Dieselanteil bei 19,5 Prozent.