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25 Jahre TT: Warum der Bauhaus-Audi eine Ikone wurde - trotz Anfangsschwierigkeiten

Wenn der 18-jährige Mitbewohner sagt: "Ja, das ist ein cooles Auto" und "Ja, den würde ich fahren", dann hat man vor 25 Jahren im Design eindeutig etwas richtig gemacht. 

25 Jahre, drei Generationen: Mit dem Audi TT hat die Marke mit den Vier Ringen Designgeschichte geschrieben. Seit seiner Premiere im Jahr 1998 begeistert der Sportwagen weltweit durch Fahrspaß und eine klare Formensprache. „Auto Europe“ wählt ihn 1999 zur besten automobilen Neuerscheinung des Jahres.

Jedoch: Am Anfang der Erfolgsgeschichte lief nicht alles glatt.

Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach ihrem Verkaufsstart mit einigen dramatischen Vorfällen. Durch das abgerundete Heck ohne definierte Abrisskante entstand an der Hinterachse ein starker Auftrieb bei höheren Geschwindigkeiten. In Verbindung mit dem sportlich ausgelegten Fahrwerk hatte das Fahrzeug dadurch einen hoch liegenden, aber gefährlich schmalen Grenzbereich. In schnellen Kurven konnte das Fahrzeugheck sehr abrupt ausbrechen. Für ungeübte Fahrer sehr schwer zu beherrschen.

Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau einer stabilisierenden Abrisskante und eine verbesserte Fahrwerksabstimmung an. Der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl schilderte damals in einem Interview die Problematik des TT: „Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: ‚Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt,  fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.‘  

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Audi stellt um

Mit dem Oberklassemodell Audi A8 erfolgt Mitte der 1990er Jahre die Höherpositionierung der Marke Audi und schrittweise auch die Umbenennung der Modellreihen: Aus dem Audi 80 wird der Audi A4, aus dem Audi 100 der Audi A6. Der 1994 präsentierte Audi A4 steht als erstes Modell für die neue Audi Designsprache, ebenso der seit 1996 erhältliche Premium-Kompaktwagen Audi A3 und die 1997 vorgestellte zweite Generation des Audi A6.

Im Zuge dieser Emotionalisierung der Marke durch frisches, progressives Design gestaltet der amerikanische Designer Freeman Thomas unter dem damaligen Designchef Peter Schreyer mit dem Audi TT Coupé einen puristischen Sportwagen. Audi präsentiert die Studie im September 1995 auf der IAA in Frankfurt am Main einem begeisterten Messepublikum. Die Modellbezeichnung „TT“ ist eine Reminiszenz an die legendäre Tourist Trophy auf der Isle of Man, eine der ältesten Motorsportveranstaltungen der Welt, bei der NSU und DKW mit ihren Motorrädern große Erfolge feierten; gleichzeitig erinnert der Name „TT“ an den sportlichen NSU TT der 1960er Jahre. Das bewusste Abweichen von der sonst üblichen Audi Nomenklatur beim Audi TT Coupé unterstreicht: Hier kommt etwas völlig Neues.TT zusammen. 

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Designer Wenzel: „Beim Audi TT hat jede Form eine klare Funktion“

Im Dezember 1995 fällt die Entscheidung, das Audi TT Coupé in Serie zu produzieren. Torsten Wenzel, Exterieur-Designer bei Audi, hat die Studie mit in die Serie überführt und erinnert sich: „Für uns war es das größte Lob, als die Fachpresse anerkennend feststellte, dass sich von der Studie zur Serie nicht viel verändert hatte, obwohl wir aufgrund der technischen Vorgaben für die Serienversion im Detail natürlich doch vieles anpassen mussten – auch hinsichtlich der Proportionen.“ Am auffälligsten ist die Integration eines hinteren Seitenfensters, das die Seitenlinie des Autos streckt und dem Sportwagen eine höhere Dynamik verleiht. Für Wenzel ist der Audi TT auch heute noch „eine fahrende Skulptur, höchste Qualität in Flächen und Linien“. Die Karosserie des Audi TT wirke wie aus einem Stück gefertigt, die Front ohne klassische Stoßfängerüberhänge betone seine klare Form.

Ein weiteres Gestaltungselement trägt zur unverwechselbaren Silhouette des Audi TT Coupé bei: der Kreis – „die vollkommene grafische Form“, wie Wenzel sagt. Sowohl im Exterieur als auch im Interieur zieren zahlreiche auf den Kreis zurückgehende Elemente den Sportwagen. Vom Design des Bauhauses inspiriert, hat beim Audi TT jede Linie einen Zweck, jede Form eine Funktion. „Wir im Audi Design folgen immer der Philosophie ‚Weniger ist mehr‘. Durch die Reduktion auf das Wesentliche diesen einzigartigen Charakter beim Audi TT Coupé herauszuarbeiten, war wirklich anspruchsvoll und etwas ganz Besonderes für uns Designer.“

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Zwei Jubiläen in einem Jahr: Mit dem Audi TT feiert auch Audi Hungaria

1998 geht das Audi TT Coupé in Serie. Ein Jahr später bringt Audi den TT Roadster auf den Markt. Wie das Showcar und der 1996 vorgestellte Audi A3 basiert der Sportwagen auf der Quermotor-Plattform des VW Golf IV. Produziert wird der TT von Beginn an bei Audi Hungaria Motor Kft. in Ungarn: Die lackierten TT-Karosserien werden über Nacht per Bahn von Ingolstadt nach Győr transportiert, wo die Endmontage stattfindet. Diese standortübergreifende Fertigung zwischen Ingolstadt und Győr ist zu dieser Zeit einzigartig in der Automobilbranche. Audi Hungaria, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der AUDI AG, feiert 2023 ebenfalls ein Jubiläum: ihr 30-jähriges Bestehen. 

Das Motorenangebot im Audi TT der ersten Generation ist breitgefächert und stets sportlich: So ist der TT der ersten Generation erhältlich mit Vierzylinder-Turbomotoren mit 150 bis 225 PS Leistung sowie einem V6-Aggregat mit 250 PS. Ein Highlight in der Motorenpalette: der auf 240 PS leistungsgesteigerte Vierzylinder im Audi TT quattro Sport, von dem 1.168 Exemplare ausgeliefert werden.

In acht Produktionsjahren fahren bis Mitte 2006 insgesamt 178.765 Audi TT Coupé der ersten Generation (Typ 8N) vom Band, vom Audi TT Roadster werden zwischen 1999 und 2006 exakt 90.733 Stück gebaut.

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In der zweiten Generation kommen die RS-Versionen ins TT-Portfolio

Bei den nachfolgenden zwei Generationen behalten die Gestalter die Reduktion auf das Wesentliche als dominierendes Gestaltungselement bei, erkennbar etwa an dem minimalistischen Design im Exterieur oder dem schnörkellosen, fahrerorientierten Innenraum. Typisch bleibt die runde Form, das Kreismotiv, das sich als verbindendes Element durch Exterieur- und Interieurdesign zieht ‒ wie etwa beim Tankdeckel aus Aluminium, bei den runden Lüftungsauslässen, der Einfassung der Schaltkulisse und dem markanten Schaltknauf.

Die zweite TT-Generation wird 2006 (Coupé) und 2007 (Roadster) vorgestellt und basiert auf der Plattform der zweiten Generation des Audi A3. Erstmals kommt das adaptive Dämpfersystem „Audi magnetic ride“ zum Einsatz. Es ist optional erhältlich und passt die Arbeitsweise der Stoßdämpfer kontinuierlich dem Profil der Straße und dem individuellen Fahrstil an. 2008 erscheint das Sportmodell TTS1, 2mit einem 2-Liter-Turbomotor und 272 PS, ein Jahr später folgt der TT RS mit einem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbomotor mit 340 PS und 360 PS im Audi TT RS plus. Im Jahr 2008 bringt die Marke mit den Vier Ringen den TT 2.0 TDI quattro auf den Markt – als ersten Seriensportwagen der Welt, der einen Dieselmotor als Antrieb nutzt.

Die dritte Generation des Audi TT geht 2014 an den Start – und erneut senkt Audi beim TT-Generationenwechsel das Gewicht: Das TT Coupé3 mit 2.0-TFSI-Motor und Handschaltung wiegt nur 1.230 Kilogramm, das sind bis zu 50 Kilogramm weniger als zuvor. Die unverwechselbare Linienführung des Ur-TT von 1998 haben die Designer auch beim neuen TT und TT RS modern interpretiert und um viele dynamische Facetten bereichert.die Motorenpalette des Sportwagens hat einiges zu bieten: Das Topmodell ist zunächst der Audi TTS mit 2-Liter-Turbomotor und 310 PS, ab 2016 folgt der TT RS4, 5 mit dem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbomotor, einem der emotionalsten Aggregate bei den Vier Ringen: Dieser Motor sorgt mit seinen 400 PS nicht nur für einen sportlichen Sound, sondern wird neunmal in Folge als „International Engine of the Year“ ausgezeichnet. Mit dem Sondermodell Audi TT RS Coupé iconic edition4 – in Nardograu und auf 100 Exemplare limitiert – führt Audi im Jubiläumsjahr 2023 die Design- und Technologiehighlights aus einem Vierteljahrhundert Audi.