Der Elektro-Bulli von VW kommt als Fünfsitzer und Transporter
Von Horst Bauer
Der Countdown für den VW ID. Buzz geht in seine Endphase. Vor der Weltpremiere, die für den 9. März in Hamburg geplant ist, geben die Wolfsburger jetzt erste offizielle Details bekannt.
So wird es die elektrische Reinkarnation des legendären Bulli ab dem Markstart im Herbst des Jahres zunächst als fünfsitzigen Kleinbus und als ID. Buzz Cargo geben. Der Kleintransporter kommt mit drei nebeneinander angeordneten Sitzen vorne und einem Frachtraum mit über 3,9 m3 Ladevolumen.
Das gibt auch schon einen Hinweis auf die wahren Dimensionen des Elektro-Bulli, den man sich nicht zu klein vorstellen sollte. Auch wenn es unter der bunten Tarnung, mit der man den ID. Buzz bisher zu sehen bekam, nicht so auffällt, so streckt er sich doch auf 4,7 Meter Außenlänge. Mit der Höhe von 1.937 mm (Cargo 1.938 mm) ist er gerade noch tiefgaragentauglich. Spätestens dort - oder bei verengten Fahrspuren bei Baustellen - wird im Praxiseinsatz auch die stattliche Breite von 1.985 mm (ohne Außenspiegel) deutlich merkbar werden.
Kleiner Wendekreis
Pluspunkte in Sachen Wendigkeit und Tauglichkeit für den Stadtverkehr sammelt der ID. Buzz hingegen mit dem kleinen Wendekreis, der bei rund 11 m liegt.
Angetrieben wird er ID. Buzz in beiden Varianten von einem E-Motor, der wie beim Ur-Bulli hinten untergebracht ist. Die Synchronmaschine ist in der Mitte der angetriebenen Hinterachse platziert und verfügt über eine Leistung von 150 kW und 310 Nm Drehmoment. Der Strom kommt aus einer Hochvolt-Batterie mit 77 kWh Kapazität (Bruttoenergiegehalt 82 kWh), die nicht nur zum Fahren verwendet werden kann.
Dank der Fähigkeit des ID. Buzz zum bi-direktionalen Laden kann sie etwa auch als Zwischenspeicher für überschüssigen Strom aus der heimischen Photovoltaikanlage am Dach genutzt werden. Der tagsüber in der Autobatterie gespeicherte Sonnenstrom kann dann am Abend wieder ins Haus eingespeist werden, sollte er nicht zum Betrieb des ID. Buzz gebraucht werden. Was den zu Hause geparkten Elektro-Bulli auch zum Retter in der Not bei unwetterbedingten Stromausfällen machen kann. Eine Funktion, die japanische und koreanische Hersteller schon länger anbieten, bei europäischen E-Autos bisher aber noch nicht verfügbar war.
Laden ohne Karte
Aber auch was das Laden an öffentlichen Schnellladesäulen betrifft, hat der ID. Buzz ein Ass im Ärmel. Durch die Funktion "Plug & Charge" identifiziert er sich im Netz von Anbietern wie etwa Ionity automatisch durch den Ladestecker und tauscht alle notwendigen Informationen bis hin zur Abrechnung direkt mit dem Stromlieferanten aus. Eine extra Ladekarte wird dadurch überflüssig.
Was das physische Laden betrifft, so kann die Cargo-Version des ID. Buzz mit stattlichen Eckdaten aufwarten: So beträgt die Laderaumlänge 2.208 mm, die maximale Breite 1.732 mm (1.230 mm zwischen den Radkästen). Die Höhe des Cargo-Abteils liegt bei 1.279 mm und die Ladekante ist 623 mm hoch.
Der Kofferraum des Fünfsitzers wiederum hat bis zu 1.121 l Volumen zu bieten.
Über das Innenleben des ID. Buzz hält sich VW bis zur Weltpremiere noch bedeckt. Vorerst ist nur zu vermelden, dass er natürlich über die von den aktuellen Konzernmodellen bekannten digitalen Fähigkeiten verfügen wird. Kernpunkt dabei ist die Möglichkeit von Software-Updates "Over-the-Air". Und dies nicht nur für den Infotainment-Bereich, sondern auch was Ladefunktionen oder Fahrassistenten betrifft.
Der Marktstart für beide Versionen des VW ID. Buzz in Europa ist für den Herbst dieses Jahres geplant. Die Einführung in den USA soll 2023 erfolgen.