Motor/E-Mobility

Mit dem Saft von sechs i3-Akkus: BMW und Tyde präsentieren Elektro-Yacht

Normalerweise ist das Filmfestival in Cannes Bühne für neue Filme, Stars und Sternchen. Jetzt nutzen BMW und der Bootsbauer Tyde das Festival, um ein besonderes Gemeinschaftsprojekt vorzustellen: Eine Elektro-Yacht namens The Icon.

Laut seinen Machern ist The Icon das erste batteriebetriebene maritime Fahrzeug seiner Art. Und es ist weder eine Designstudie noch ein Konzept, sondern ein vollständig ausgereiftes Serienprodukt. Das Ding ist 13,15 Meter lang und im Heckbereich 4,5 Meter breit.

Für den Antrieb sorgen zwei Elektromotoren mit je 100 kW und die machen das Boot bis zu 30 Knoten (55 km/h) schnell. Der Strom wird dabei in sechs Akkus gespeichert, wie sie BMW im i3 verwendet hat. Das ergibt in Summe eine Kapazität von 240 kWh. Damit soll The Icon bis 50 Seemeilen (also etwa 100 km) weit kommen. Bislang beschränkt sich maritime Elektromobilität auf kleinere, langsamere Fahrzeuge mit vergleichsweise geringer Reichweite. Das Segment schnellerer Boote mit größerer Reichweite wird dagegen von Modellen mit Verbrennungsmotor beherrscht, erklären die Entwickler.

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Für das Tempo bzw. die Effizienz sorgt beim Tyde-BMW-Boot die Konstruktionsweise mit Hydrofoils. Sie senken den Energiebedarf im Vergleich zu einem herkömmlichen Rumpf um bis zu 80 Prozent. Durch die Foiling-Technik, bei der sich das Fahrzeug auf Tragflächen unterhalb des Wasserspiegels stützt, während der Rumpf oberhalb der Wasseroberfläche schwebt, werden zudem ein höherer Fahrkomfort sowie eine höhere Geschwindigkeit erzielt.

Die Passagiere reisen quasi in einem Salon mit uneingeschränkter Aussicht dank der großen Glasflächen rundherum. Eingerichtet ist das Innere mit kunstvoll gestalteten Möbelstücken und einem luxuriösen Teppich. Die Sitzplätze sind um 360 Grad drehbar und erlauben ein nutzerorientiertes Erlebnis, bei dem sich alles Notwendige in Reichweite befindet – inklusive eines Tablet-Infotainmentsystems. Für Musikgenuss sorgt ein Dolby Atmos System und den Klang der elektrischen Antriebseinheit hat (wie bei den BMW-Elektroautos) Hollywood-Komponist Hans Zimmer gestaltet.

Der Steuerstand ist zentral auf dem Deck angeordnet und anstelle zahlreicher nautischer Instrumente vereint eine Neuinterpretation des BMW Interfaces alle wichtigen Funktionen in einer digitalen Steuereinheit. Die Anzeigen erfolgen über ein 32 Zoll großes Touchdisplay mit 6k-Auflösung im Look and Feel des Bediensystems BMW iDrive. Reichweiteninfos oder Wetterbericht lassen sich dabei auch per Sprachsteuerung abrufen.

The Icon beruht auf einem Plattform-Konzept, das an individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Kunden anpassbar ist, erklärt man. Je nachdem wird auch der Preis ausfallen, über den noch nichts bekannt ist. Es kann dabei sowohl im privaten Luxusbereich als auch im kommerziellen Sektor als maritimes Transportmittel eingesetzt werden. Beim Bootsbauer Tyde sind fürs kommende Jahr weitere Projekte im Stil von The Icon angekündigt.