Motor/E-Mobility

E-Auto: 2025 zehnmal so viele Rohstoffe für Akkus benötigt

Der Autobauer BMW will steigenden Rohstoffpreisen für Batterien langfristige Partnerschaften entgegensetzen. „Im Jahr 2025 werden wir bis zu zehnmal so viele Rohstoffe für die Batterien brauchen wie jetzt“, sagte BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann im Gespräch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. „Die Rohstoffbeschaffung läuft bei uns auf langfristige Lieferverträge von 5 bis 10 Jahren hinaus. Wir sind kurz davor, solche Verträge abzuschließen“, so Duesmann.

Die Zeit ist knapp, denn die Preise für einige Rohmaterialien sind in jüngster Zeit kräftig gestiegen. „In den vergangenen Monaten ist beim Kobalt eine gewisse Hektik entstanden - die Preisanstiege sind aber derzeit noch mehr Fantasie als nachfragegetrieben“, so Duesmann. Kobalt - ein Bestandteil moderner Stromakkus für Elektroautos - ist derzeit rund drei Mal so teuer wie vor rund einem Jahr. Zu 60 Prozent wird der Rohstoff im Kongo gewonnen.

Alle Inhalte anzeigen

Wie einige Bergbaukonzerne rechnet auch Duesmann nicht mit einer baldigen Entspannung der Lage. „Wir sehen bei Kobalt eine Gefahr der Verknappung, insofern müssen wir bei den Produzenten auch Druck machen, dass die Kapazitäten ausgebaut werden. Wir reden diesbezüglich mit den großen Minenbetreibern.“

Während andere große Autobauer wie Volkswagen offenbar auch mit dem Gedanken spielen, sich an Minen zu beteiligen, ist das für BMW aber eher nicht der Weg. "Wir sind kein großer Freund von Beteiligungen, auch bei Minenkonzernen nicht - aber mit hohen Vorauszahlungen auf langfristig vereinbarte Lieferungen ist man gewissermaßen auch beteiligt", sagte Duesmann.

Kongo

Kobalt wird zu rund 60 Prozent im Kongo gewonnen."Wir wollen eine Machbarkeitsstudie erstellen, wie wir es in unorganisierten Minen auf die Beine stellen, zum Beispiel Kinderarbeit zu vermeiden", sagte Duesmann mit Blick auf Kritik an den Förderbedingungen. "Es wird den Menschen nämlich nicht unbedingt besser gehen, wenn wir und andere uns aus diesen Minen komplett zurückziehen."

Trotz widriger Verhältnisse rechnet man in München nicht mit Problemen bei der Förderung. "Unsere Einschätzung ist, dass die Rohstoffversorgung mit Kobalt im Kongo relativ stabil sein wird. Der Kongo lebt von seinen Rohstoffen, insofern ist das auch in instabilen Gesellschaften oft ein geschützter Bereich", meinte Duesmann.