Zug fährt ab
Von Bernhard Gaul
Für SPÖ-Chef Christian Kern heißt das, er braucht rasch ein schlagkräftiges Team.
über die Koalitionsverhandlungen
Der schwarz-blaue Zug steht zwar noch im Bahnhof, wird aber mit Sicherheit in den nächsten Tagen Fahrt aufnehmen. Zwar würden einige Rote, vor allem in der Gewerkschaft, lieber noch den Zug austauschen, gegen einen rot-blauen oder einen schwarz-roten. Aber in Wahrheit sind diese Züge schon wegen mangelnder Kundennachfrage vom Fahrplan gestrichen worden.
Das sollten die Genossen, möglichst alle, so schnell wie möglich akzeptieren und über einen neuen Fahrplan nachdenken, sonst werden sie von den kommenden Ereignissen überrollt, die da heißen: Ende Jänner wählt Niederösterreich, Ende Februar Tirol, Anfang März Kärnten und Ende April Salzburg.
In keinem dieser Länder sind die Roten gut aufgestellt. In Kärnten, wo die SPÖ den Landeshauptmann verteidigen muss, sind die Vorzeichen denkbar schlecht, die FPÖ sprang dort vor acht Tagen mit plus 14 Prozentpunkten wieder auf Platz 1. In allen anderen Ländern müssen selbst politische Kenner lange nachdenken, wie dort die SPÖ-Chefs heißen. Für SPÖ-Chef Christian Kern heißt das, er braucht rasch ein schlagkräftiges Team. Es sei denn, er will nur in Wien Bahnhofsvorstand werden.