Meinung

Transparenz in die Krankenhäuser

In einer Folge der amerikanischen Serie „ House of Cards“ braucht US-Präsident Frank Underwood nach einem Schussattentat eine neue Leber. Eine Transplantation ist dringend nötig, der Präsident wird vorgereiht, ein anderer Bürger stirbt. Die Serie endet mit Korruptionsermittlungen.

Ist das Leben eines Staatschefs oder eines Prominenten mehr wert als das anderer Menschen? Natürlich nicht, aber helfen Geld oder bessere Beziehungen in der gesundheitlichen Not? Die Ärzte im Wiener Allgemeinen Krankenhaus betonen, dass sie bei Transplantationen nie vor diese Frage stünden. Es gibt genaue Regeln, wer wann ein Organ erhält, das zum Überleben notwendig ist, und genau nach diesen Regeln hat der Ex-Weltmeister Niki Lauda seine Lunge bekommen.

Recherchen des KURIER ergeben aber, dass bei nicht überlebenswichtigen Operationen Geld oder die richtigen Kontakte sehr wohl eine Rolle spielen. Ein Hauptvorwurf des Patientenanwalts: Ein Honorar an den Arzt könne bei Wartelisten auf die Überholspur führen. Noch deutlicher ist ein Sprecher des Hauptverbandes: Spitalsärzte hätten eine Privatordination, damit sie zusätzliche Honorare kassieren könnten.

Nun darf jeder mit seinem Geld machen, was er will, also auch einen Mediziner für eine Operation bezahlen. Heikel wird es aber in öffentlichen Spitälern, deren Infrastruktur benutzt wird. Also muss es jedenfalls eine Transparenz geben, die Spitäler müssen die Wartezeiten bekannt machen. Das funktioniert in manchen Bundesländern besser, in anderen schlechter, das wäre eine Aufgabe für die Gesundheitsministerin. Gerechtigkeit in der Spitzenmedizin ist gut, sollte aber überall gelten.